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  • #1

Zusammenziehen/Zusammenleben im Haus des Partners

Mich würden die Erfahrungen von Frauen +40 interessieren, die ins Haus des (neuen) Partners mit eingezogen sind. Also in das Haus, in dem er mit seiner Ex-Frau und den Kindern seit 20 Jahren wohnt. Ehe ist geschieden, Kinder stehen längst auf eigenen Füßen und bewohnen ein eigenes Haus. Wie geht ihr damit um, dass es nicht euer gemeinsames Haus ist? Wie ist euer Gefühl bei Möbel, Deko usw.? Fragt ihr jedesmal, wenn ihr etwas ändern möchtet oder macht ihr es einfach? Mir steht dieser Umzug bald bevor und ich freue mich sehr auf das Zusammenleben. Aber die Vergangenheit macht mir ein wenig "Angst". Ich denke, es ist anders, wenn man gemeinsam etwas aufbaut. Aber deshalb kann man natürlich nicht immer bei einer Scheidung die Immobilie verkaufen, das ist mir schon klar. ;-) Vielleicht können mir andere Frauen etwas meine Sorgen nehmen. Es gibt diese Konstellation ja sicherlich häufiger. :)
Lieben Dank für eure Antworten.
 
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  • #2
Ich habe einen Mann geheiratet mit 3 Kindern und eigenem Haus mit riesen Grundstück. Die Kinder lebten bei der Mutter., warten 14 tägig bei uns.
Dieses Umdekorieren kam erst mit der Zeit..nicht sofort.Seine Exfrau war mehr der "ländliche -praktische-bio Typ"...ich mag mehr das Moderne. Ich hab dann eine neue Couch gekauft, die Fenster neu gemacht(gardinen usw), irgendwann dann auch einen neuen Teppich,usw. Wie gesagt, es kam alles nach und nach.
Er hat mir freie Hand gelassen.
Seine Exfrau hat er ausbezahlt.
10 Jahre hielt meine Ehe, dann bin ich ausgezogen.
 
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  • #3
Aber deshalb kann man natürlich nicht immer bei einer Scheidung die Immobilie verkaufen, das ist mir schon klar.

Und warum nicht, bitteschön? Ich (m) würde niemals in so einem Relikt aus glücklichen Zeiten mit Frau und Kindern wohnen bleiben wollen, aber das mag damit zu tun haben, daß ich mich generell gerne verändere, wenn für mich ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Ein kleines Haus, gerade groß genug für zwei, mit völlig anderem Baustil (der Mensch ändert sich), ein Garten - so könnte ich eine neue Liebe leben. In der alten Familien-Immobillie niemals.
 
  • #4
Ich kann dir nicht aus Erfahrung antworten, aber am besten ist, du redest mit ihm. Ein Gespräch vor dem Umzug wäre vielleicht angebracht.

Die Begründung, dass du dich auch miteinbringen möchtest sollte Erklärung genug sein, warum du überhaupt etwas ändern willst. Er kann dir dann ja auch sagen, welche Dinge er z.B. überhaupt nicht ändern möchte.
 
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  • #5
Ich verstehe dich gut, denn ich sollte bei einem früheren Partner einziehen, wenn es nach ihm gegangen wäre. Andererseits sah er sich als Hausherr und bestimmte über Einrichtung und Dekoration. Um eine neue Blume in den Garten pflanzen zu dürfen, musste ich fragen und diskutieren. Möbel und Bilder durften nicht verändert werden. Die Beziehung mit so einem alles kontrollieren wollenden Mann ist nicht gut gegangen.

Vielleicht ist dein Partner ja weniger bestimmend. An deiner Stelle würde ich das Thema ansprechen. In einem Haus voller Erinnerungen an seine Vergangenheit kannst du dich doch nicht wohl fühlen. Ideal wäre, gemeinsam ein neues Zuhause zu finden. Das ist vermutlich finanziell ungünstig. Aber vielleicht könnt ihr euch gemeinsam komplett neu einrichten? Oder deine Möbel in sein Haus stellen und seine Möbel entrümpeln? Zumindest sollte klar sein, dass das Haus so wie es jetzt ist, nicht bleiben kann. Sag es ihm lieber jetzt sofort. Wenn du erst dort wohnst, wird es für dich schwieriger.

Viel Glück!
w 52
 
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  • #6
Nach einigen Gesprächen haben mein Partner und ich uns entschieden, zusammen in einer neuen Wohnung anzufangen. Er hat sein Haus verkauft, und wir haben zusammen eine neue schöne Terrassenwohnung gekauft....bin glücklich, und bin froh darüber, nicht in "alte Gefielde" einziehen zu müssen.
 
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  • #7
Liebe FS

ich bin gar nicht erst eingezogen. Wir hatten eine wundervolle Zeit. Dann gab es nur noch Debatten. Wegen der gemeinsamen Behausung.
Mir war klar: mit der Liebe muss ich meinen bisherigen Standort wohl aufgeben und mich verstärkt im anderen Teil der Republik bewerben. Er ist eingewurzelt und will seinen Standort auch nicht aufgeben. Grund: seine Tochter (Teenager) soll das alles mal erben.
Das ist ja gut und schön, aber ich fühle mich in einem Haus nicht wohl das zugleich Museum seiner Ehe ist. Ich finde man sucht zusammen besser was Neues, Unbelastetes und lässt die Vergangenheit da wo sie hingehört.
 
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  • #8
@FS:
Warum nicht offen darüber sprechen? Mir wäre es lieber schon vorher zu wissen, wenn ich nichts verändern darf und alles so bleiben muss, denn dann erübrigt sich ein Umzug. Ich wundere mich, dass du das nicht mit deinem Partner besprochen hast.

Ich fände es schön und sinnvoll gemeinsam neu anzufangen. Auch in einem vorhandenen Haus geht das. Man malt frisch aus, stellt um, kauft einige Möbel neu ein. Dazu müssen natürlich beide bereit sein.
 
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  • #9
Da sieht man wieder einmal wie niedrig die Tolranzgrenze vieler ist, wenn das Haus umgestaltet muß man doch nicht ewig die Vergangenheit heraus kramen.
Jeder hat eine Vergangenheit, einfach akzeptieren und gemeinsam das neue Leben gestalten.
Kinder aus früherer Beziehung bleiben Kinder aus früherer Beziehung, egal ob man ihnen neue Klamotten anzieht und weggeben kommt nie in Frage, schon garnicht für Frauen!
Akzepieren,Arrangieren und Tolerieren, dann geht auch eine Zukunft mit "Altlasten".

50m
 
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  • #10
Wir leben auch in seinem Haus zusammen.
Es ist SEIN Haus und ich wohne BEI ihm. So ist es und so fühlt es sich auch an.
Ich bin froh, dass meine Bilder an den Wänden hängen und meine Kissen auf der Couch (die meine Vorgängerin gekauft hat) liegen.
Sollte das Zusammenleben scheitern, ist es klar, dass er sein Zuhause behält und ich einen weiteren Umzug am Hals habe.

Wir lieben uns und wir vertragen uns sehr gut.
Ein gewisses Ungleichgewicht läßt sich aber nicht leugnen.
w55
 
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  • #11
Nein, ich würde nicht in ein Haus einziehen, indem mein Partner mit seiner Ehefrau gelebt hat.

Soll ich an ihrem Ess-Platz sitzen? In ihrer Küche kochen? usw.
Das Haus gemeinsam neu einrichten, wäre vielleicht eine Option.

Ich selbst lebe nach meiner Scheidung in dem Haus, dass ich mit meinem Ex-Mann 20 Jahre bewohnte. Meine beiden Söhne leben noch bei mir, deshalb bin ich im Haus geblieben, mein Ex-Mann ausgezogen. Sobald meine Söhne ihre Ausbildung abgeschlossen haben, ihre eigene Wohnung bewohnen, verlasse auch ich das Haus.

Ich selbst habe kein gutes Gefühl wenn ich einen neuen Mann kennenlerne und in das Haus einlade. Da gehe ich immer von mir aus, es ist einfach kein schönes Gefühl in so ein Haus zu kommen.

Deshalb ist für mich ganz klar. Habe ich eine neue Partnerschaft und wir entschliessen uns dazu zusammen zu leben, dann in einem neuen Haus, oder in einer neuen Wohnung.
Ein kompletter Neuanfang für Beide.
 
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  • #12
Ich kann nur dir sagen, wie wir das bei uns gelöst haben: Ich (Haus) + Mann zu mir gezogen.
Ich hatte die selben Bedenken wie du, da mein Partner ja auch kein Idiot ist, sondern ein sehr freiheitsliebender Mensch, der auch wert auf Stil, Raffinesse und Ästhetik legt und eigenständig Handeln möchte. Außerdem wollte ich meinem Mann keine altbacken Wohnung mit Spitzendecken und Omas rostige Kaffeetassen vorsetzen.

Ich hab ein altes Haus geerbt und bevor mein Partner zu mir gezogen ist, habe ich schon einige Zeit vorher mit dem renovieren anfangen. Das hat sehr lange gedauert und sich über viele Monate hingestreckt und auch mein ganzes Geld verschlungen. Ich habe alle alte Wände neu gemacht, sogar Wände rausgerissen und Zimmer vergrößert, alle Teppiche rausgerissen, weil ich weiß, dass mein Partner nur Holz oder Laminat mag, aber das ist mir auch Recht gewesen, weil mir das auch selber gut gefällt. Außerdem habe ich viele Möbel geändern und Betten neu gekauft.
Mein Partner war also bei der Gestaltung immer wieder dabei, wenn er mich besucht hat, um die Fortschritte zu begutachten. Und es hat ihm im Laufe der Zeit sogar immer besser gefallen, weil er eben auch dabei war. Ich wußte auch, was ihm gefällt und habe dementsprechend Farben, Formen oder Deko geändert und ihn damit überrascht, womit ich mich auch selbst gut arrangieren konnte.

Ich finde es schon wichtig, dass man als derjenige, der eine Haus besitzt, dem Partner auch entgegen kommt und ihm Freiheiten läßt, die Dinge für sich gestalten zu können. Mein Partner hat damit keine Probleme sich ganz daheim zu fühlen. Er tut und läßt einfach was er möchte und ist das selbstbewußt genug, und ich stelle ihm da auch nicht nach, um zu kontrollieren, ob er alles richtig macht. Mein Partner muss auch nicht fragen, ob er was im Garten machen darf, er darf letztendlich nur nicht mein Gemüsebeet kaputt machen oder Bäume abreißen, die ich brauch, da sollte er mich bitte vorher fragen. Aber das ist ja ganz selbstverständlich. Jeder hat seinen Platz und seinen Freiraum, tun und lassen zu können, was er will.

Ich wüßte auch nicht, warum dein Freund/Mann damit Probleme haben sollte, wenn du die Deko machst und für ein schönes Zuhause sorgst. Männer haben dafür ohnehin kein so gutes Händchen wie Frauen. Einfach mal darüber sprechen.
Wobei du natürlich bedenken solltest, dass das Dekorien und Neumöbilieren wirklich teuer wird für ein ganzes Haus und sowas in der Regel nacheinander gemacht werden muss.

w
 
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  • #13
Mein Partner muss auch nicht fragen, ob er was im Garten machen darf

Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein: ob der andere im Bezug auf das Haus gleichberechtigter Partner ist oder nur Gast. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf das Besitztum an, sondern auf das tatsächlich gelebte Hoheitsrecht. So manche/r muß auch im gemieteten Haus jeden Handgriff z.B. im Garten rechtfertigen und bekommt schweren Ärger, wenn er Stiefmütterchen hinpflanzt, ohne zuvor deren Farbe ausgehandelt zu haben.
 
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  • #14
Hier die FS

Vielen Dank für eure Antworten.

Wir haben natürlich schon darüber gesprochen und haben auch einiges im Haus bereits verändert. Dennoch bleibt bei mir eine gewisse Sorge. Es ist nun mal sein Zuhause und nicht unser gemeinsames. Vielleicht muss ich mir auch etwas Zeit lassen und das Zuhause-Gefühl stellt sich nach und nach ein. Deshalb wollte ich auch wissen, wie es anderen ergangen ist.

#9 Du triffst es genau. Das sind so in etwa auch meine Gedankengänge.
 
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  • #15
Ich bin Anfang 40, beruflich standortgebunden daher möchte ich nicht
raus aufs Land ziehen, so romantisch Sonnenuntergänge auch sind.
Mein Partner hat ein Haus im Ländlichen, es liegt sehr einsam neben einem Weiher. Da wohnt
er aber nur die halbe Woche. Sonst ist er nämlich auch beruflich in Ballungszentren und fährt viel Auto.
Ich will nicht in sein Haus ziehen. Die wichtigsten Gründe sind praktischer Art: zu langer Weg zur Arbeit (mehr als 1,5 h Auto am morgen), Einsamkeit (es hat keine Nachbarn, nur Stille, Rehe), schlechte Infrastruktur, keine Verkehrsanbindung mit dem Zug. Das nervt mich. Nur mein Hund ist begeistert (wegen der Rehe), ich weiche dem Thema bislang aus und halte weiterhin meine Wohnung. Er ist mal bei mir, ich mal bei ihm. Aber ihm gefällt multilokales Wohnen gar nicht. Ich habe vorgeschlagen wir wohnen entweder an zwei Adressen oder wir suchen was ganz Neues.

Zusammenziehen ist für mich nicht das wichtigste am Paarsein, sondern gemeinsam die Zeit gut miteinander zu verbringen. Ich kann auch am Wochenende mit ihm im Garten arbeiten, dazu muss ich nicht dort einziehen. Mein Vorteil ist natürlich dass ich finanziell nicht drauf angewiesen bin und auch keine Kinder habe, die ein Zuhause und eine Schule finden müssen usw.
 
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