Nein, ich mich nicht. Kratzt mein Selbstbewußtsein nicht im Geringsten und ich glaube, die überwiegende Mehrheit der Männer interessiert sich auch nicht dafür. Das hat auch seine guten biologischen Gründe. Seit alters her sind es Männer, die die Mode für Frauen machten und sie mit ihrer Vorstellung impften, wie der ideale weibliche Körper in der jeweiligen Zeit bekleidet und auszusehen habe. In der Gotik war die schlanke, vergeistigte Figur die ideale, in der Renaissance die breite, nach vorne fallende Hüfte mit rundem Bauch, in der Barockzeit die üppigen Busen, ergo wurden sie "freigelegt", der Rokoko variierte es durch hohe Parücken und eine Menge Puder, der Klassizismus (Biedermeier, Romantik) war wieder die Natürlichkeit angesagt, Farben und Muster der Kleider wurden vereinfacht, die Korsetts verschwanden, der Jugendstil entdeckte die oben genannte Wespentailie.
Die Wespentaile sei hier als ein berühmtes Beispiel herausgegriffen. Wenige Frauen haben von Natur aus breites Becken mit extrem schlanker Hüfte. Was die Natur nicht hergab, wurde durch den Schnitt kaschiert. Aber ein Mann hat sie für sich entdeckt und damit angefangen, sie in der Mode zu propagieren.
Es sind nun mal die Frauen, die leider (früh) aus der Form laufen. Sie folgten und folgen solchen Modediktaten der Männer gerne und freiwillig, weil die Problematik auch ihnen bewußt war und ist. Sie möchten so lange wie nur möglich begehrt bleiben und in den Augen der Männer(welt) anziehend wirken. Deshalb gibt es dieses Phänomen nicht auch in umgekehrter Richtung.