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  • #31
@ ThomasHH

Ja, ja wird schon schief gehen ;-)
 
  • #32
@#24: Ja, ThomasHH, genau so sehe ich das auch. Leider hat ein Treffen auch mit Diplomatie zu tun, zumindest insoweit, als dass man manche Digne einfach nicht sagen oder fragen kann. Viele Dinge, die Vertrautheit voraussetzen, sind eben in unvertrauten Verhältnissen noch nicht angebracht -- das ist doch in fast jeder zwischenmenschlichen Beziehung der Fall. Man muss sich eben einer Situation anpassen, nicht mehr und nicht weniger.

Die Frage nach Parallelkontakten kann vielleicht fallen, falls beide sich stark über das Datingsystem unterhalten. Das wäre aber ohnhin nicht gerade ein kluges und weiterführendes Thema. Insofern finde ich eine solche Frage nicht nur naiv und unschicklich, sondern vorallem auch unklug. Warum sollte man die Gedanken auf eine andere Frau lenken, auf andere Kontakte, die vielleicht eine Konkrurrenz sind? Dieser Abend ist meiner, ich will ihn kennenlernen und er mich. Also sprechen wir über uns beide. Nicht über Parallelkontakte, die Schwierigkeiten der Partnersuche und die traurigen Zeiten von früher. Das klingt für mich nicht verkrampft, wie Ulrike meint, sondern ziemlich entspannt und normal.
 
  • #33
@#24: Ute, die Erwartungshaltung bei solchen Dates vergiftet sicherlich ein bisschen die Atmosphäre und man kann sie nie ganz auf null reduzieren. Allein deswegen gehen viele nach so einem Treffen mit einem gewissen mulmigen Gefühl nach Hause, und dann heißt es nachher lapidar "Ich find dich zwar nett, aber es hat nicht gefunkt".

Diese Tatsache ist auch vielen bewusst, nur ziehen sie nicht die richtigen Konsequenzen daraus. Ich habe zum Beispiel gute Erfahrungen damit gemacht, sich beim ersten Date nicht nur 1 oder 2 Stunden im Café oder Restaurant zu treffen, sondern zum Beispiel ein gemeinsames Hobby auszuüben (wenn es eins gibt). Man muss sich und sein Gegenüber von der angesprochenen Erwartungshaltung ablenken. Meine Ex habe ich damals auch online kennengelernt. Sie kam aus Kiel und kannte den Hamburger Kiez nicht allzu sehr. Also hab ich mit ihr ne Kieztour gemacht. Hinterher kam eine hellauf begeisterte Mail von ihr, in der sie gar nicht so sehr auf mich einging, sondern auf die vielen tollen Dinge, die sie hier gesehen hat.

Eine andere Maßnahme ist, dass man sich ganz einfach auf ein zweites oder drittes Treffen einlässt, auch wenn man sein Gegenüber einfach nur nett findet. Denn ich finde es absolut richtig, was Annett in #28 gesagt hat:

"... und schließlich muß die alte Vertrautheit sich genauso neu aufbauen dürfen wie die, die in den ersten Mails einst langsam gewachsen ist.."
 
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  • #34
# Thomas HH 32

Ja, Deine Variante hört sich wirklich gut an und legt sicherlich die Basis, die Erwartungshaltung möglichst niedrig zu halten und eine möglichst natürliche Ebene zu schaffen.

Ich werde versuchen, Deine Idee mal für mich umzusetzen.
Ute
 
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  • #35
Man kann in den Mails und auch hier im Forum sich so wunderbar darstellen, eben so, wie man selbst gern sein würde: selbstbewusst, zielstrebig, eloquent. Jedes Wort ist wohl überlegt, alberne Füllwörter sind die Seltenheit. Je nach Fantasie kann die Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Netz extrem sein. Damit meine ich nicht nur die Fantasie des Schreibers. Auch der Leser hat Fantasie und wird zwischen den Zeilen mehr hineininterpretieren als eventuell da ist. Und wenn jemand schon hier so toll auftritt, wie muss er dann erst in Wirklichkeit sein!
Da verliebt man sich also in eine Romanfigur.

Und dann trifft man sich.

Die ähnlichen Interessen/Ansichten treten in den Hintergrund, weil auf den ersten Blick nun der Mensch und sein Auftreten zählen.
Von Zielstrebigkeit und Selbstbewusstsein ist nichts zu spüren. Real ist dieser Mann dann doch eher unsicher, kichert nach jedem Satz. Er ist doch nicht mehr gar so wortgewandt, weil er eben nicht mehr jedes Wort wohlbedacht wählen kann. Unmengen an "Äh's" schleichen sich ein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das erste Date also nicht so fantastisch verläuft, wie man es sich ausgemalt hatte, ist also sehr groß - logisch.


Zum Thema "Fragen, die nicht gestellt werden dürfen" und "Verkrampfungen":

Ich glaube, dass genau diese Nogos hier zu Verkrampfungen führen. Da lesen wir hier eifrig im Forum, bilden uns weiter, damit wir ja nichts falsch machen. Und ausgerüstet mit so einem Notizzettel im Hinterkopf gehen wir dann zum ersten Date. Hoppla! Falsche Frage! Durchgefallen?

Ich stell' mir mal vor, mich fragt einer nach meinen Parallelkontakten. Ja und? Dann antworte ich so tiefgründig wie ich eben will. Er darf ruhig abtasten, wie umfangreich die Konkurrenz ist. Was er dann aus diesem Wissen macht, überlasse ich ihm :) Ich fühle mich dann nicht in die Ecke gedrängt. Warum auch? Dementsprechenden würde auch ich Fragen stellen. Und wenn Mann diese nicht aushält, ist er eh der falsche. Hier möchte ich noch anmerken, dass ich mir meine Fragerei nicht so vorstelle wie: "Hallo, schön dich zu sehen. Was macht die Konkurrenz?" Das kann ich geschickter :)

Ulrike
 
  • #36
@#34:

Zum ersten Teil deiner Nachricht: Ja, die Diskrepanz zwischen Netzwelt und Realwelt ist häufig ein Problem. Manches, wie beispielsweise diese "Ähs", ist allerdings auch auf Nervosität zurückzuführen. Das würde sich mit weiteren Treffen vielleicht legen. Man kann sowas nach ein paar Treffen auch ruhig mal ansprechen. Für konstruktive Kritik sollte man doch offen sein. Ich wäre es zumindest.

Es ist doch erstaunlich, wie schnell du verkrampfst. :) Ich empfinde doch auch keine Verkrampfung, wenn ich im Restaurant meine Füße nicht auf den Tisch legen darf, obwohl ich das zu Hause mache. Und ich würde meine Date-Partnerin auch nicht zu mehr Lockerheit aufrufen, wenn sie auf meine Frage, welche Stellung sie beim Sex bevorzugt, pikiert reagieren würde.

"Und wenn Mann diese nicht aushält, ist er eh der falsche." Da gehst du aber ziemlich fahrlässig mit deinen Kontakten um. Aus früheren Threads weiß ich, dass nicht allzu viele Fragen nach Parallelkontakten offen gegenüberstehen. Die Frage zu verschleiern, ist natürlich eine gute Maßnahme und entschärft das Problem sicherlich. Aber je mehr du die direkte Frage verschleierst, desto mehr Spielraum überlässt du deinem Gegenüber für eine ausweichende oder zumindest unpräzise Antwort, die dir dann letztlich auch nichts mehr bringt.

Vielleicht liegen wir in diesem Punkt enger zusammen, als wir glauben. Ich habe eher den Eindruck, dass du bei so einem Date ein bisschen (sprachlich) "spielen" willst. Und das finde ich positiv und reizend.
 
  • #37
@34,35: "wenn er nicht... dann ist er eh der Falsche" -- das halte ich für eine grundlegend falsche Einstellung. Das ist quasi die Life-Version der unrealistischen Ansprüche bei der Online-Suche.

Muss der Partner denn wirklich in allem perfekt sein -- und das auch sofort beim ersten Date? Darf man sich keine Scheu, keine Unsicherheit erlauben? Muss jede Frage parieren? Darf keine Tabus empfinden? Wie furchtbar wäre das?! Leute, wir suchen ganz normale Menschen, die selbstverständlich auch ihre Schwächen haben wie wir selbst.

Wenn einer über Exbeziehungen nicht reden will, oder beim allerersten Date nicht über Sexualität, dann finde ich das normal. Dass solche Themen eher unerwünscht sind, ist natürlich.
 
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  • #38
Manometer! Nicht so verbissen!
Jeder nach seinem Empfinden. Aber bitte nicht hier im Forum schon mal gemeingültig festlegen, was für's erste Date verboten ist.

@Frederika: Wenn ich einen Mann nach seinen Parallelkontakten frage, dann darf er mir natürlich auch frech ins Gesicht grinsen. Das ist auch eine Art damit umzugehen. :) Und eines kannst du mir glauben: Ich brauche keinen Mann, der nicht selbstbewusst ist.

Oben wurde nach den Gründen gefragt, was genau bei einem ersten Date schief gehen KÖNNTE. Darüber habe ich philosophiert. Nicht mehr und nicht weniger.


@ThomasHH: Halte bitte nicht so sehr an der Frage nach den Parallelkontakten fest. Diese hatte ich als Beispiel aufgegriffen, da sie hier als eines der Nogos aufgezählt wurde und mir einfach nicht einleuchten will, warum überhaupt Nogos festgelegt werden. Das lässt mich tatsächlich verkrampfen. Naja, brauche noch kein Magnesium.

Und du würdest nach der bevorzugten Stellung beim Sex fragen? Tz. Ich glaube dir kein Wort. Aber es würde ich mich ärgern, wenn mich dann meine Schlagfertigkeit verlässt! :)


Ulrike
 
  • #39
@#37: OK, dass man einen selbstbewußten Mann sucht, sehe ich genau so! :) Ob man aber von vielen als Tabu empfundene Fragen ausgerechnet zum Testen nehmen muss, sei dahingestellt. Die Frage ist doch, wie kommt diese Frage an, was offenbarst Du selbst durch die Frage. Bei Exbeziehungen könnte der Man zum Beispiel denken: a) Die ist sehr routiniert mit Dates und hakt ihr Checkliste ab. b) Oh, die hat wohl gerade schlechte Erfahrungen gemacht. -- Bei Parallelkontakten wäre mein erster Gedanke: Oh, der Mann ist entweder übermäßig eifersüchtig und es geht jetzt schon los; oder er ist unsicher und versucht sich zu vergewißern, dass er Chancen hat; oder er hat selbst sehr viele und will gleich Klartext reden. Keiner dieser Gedanken wäre für mich ein positiver.

Du hast aber recht, man darf weder Tabufragen noch irgendwas anderes verkrampft und engstirnig sehen. Wenn das Thema sich so ergibt und wirklich paßt, kann die gleiche Frage plötzlich völlig unkompliziert sein. Daas Gefühl aber muss man haben oder man kann schon einiges vermasseln. Männer stehen auf keinen Fall auf komplizierte oder verkrampfte Frauen und ganz gleichen welchen Geschlechts steht so gut wie niemand auf Checklisten oder Routine-Dates.
 
  • #40
@#37:

Was führt dich wohl zu der Einschätzung, dass hier "überhaupt Nogos festgelegt werden"? Wir legen hier gar nichts fest. Wir besprechen hier, was unserer Meinung nach wahrscheinlich von nicht wenigen Mitgliedern als No-Go empfunden wird.

Und was deinen letzten Absatz angeht: Natürlich würde ich *nicht* nach der bevorzugten Sex-Stellung fragen. Ich dachte, ich hätte mich da unmissverständlich in #35 ausgedrückt. Und das tu ich nicht nur deswegen, weil ich damit die Schlagfertigkeit meiner Date-Partnerin über Gebühr in Anspruch nehmen würde. ;)
 
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  • #41
Woran genau scheitert 'es' nach dem ersten Date?

Nun, völlig nüchtern ausgedrückt, gelten bei der Partnersuche die harten Regeln des Marktes. Das heisst: jeder Mensch ist sich seines ungefähren Wertes auf dem Partnermarkt bewusst und weiss so recht genau, was er erwarten kann und was für ihn ausserhalb seiner Reichweite liegt. Oder anders gesagt: wir versuchen, mit dem gegebenen 'Attraktivitätspotenzial' den höchstmöglichen 'Gegenwert' zu bekommen. Aus diesem Bestreben heraus ergibt sich denn auch das Verhalten, selbst nach durchaus positiven Kontakten, weiter nach diesem 'optimalen' Menschen zu suchen, bis einem im Millimeterbereich die Grenzen der eigenen Möglichkeiten aufgezeigt werden - wie beim Hochsprung die immer höher gestellte Latte, über die man ab einer gewissen Höhe nicht mehr kommt, selbst wenn man sich noch so anstrengt.

Ich weiss, einige hier werden nun entrüstet "Quatsch!" sagen, sich auf die Chemie und die höheren menschlichen Werte berufen. Dabei lässt sich das von mir beschriebene Verhalten durchaus überprüfen. Gerade in den Partnerbörsen ziehen wir doch alle unsere 'Möglichkeitsgrenzen', wir wissen da schon ziemlich genau, zu welchen Menschen wir keinen Kontakt aufnehmen, weil wir schon wissen, dass deren Messlatte höher gestellt ist als das, was WIR zu bieten haben. Aber es funktioniert auch umgekehrt, wir sieben all jene aus, die deutlich weniger als wir selbst zu bieten haben.

Wenn nun erst beim realen Zusammentreffen die Diskrepanz zwischen den zwei Menschen offenkundig wird, zum Beispiel weil er oder sie von sich ein gar zu positives Bild in der virtuellen Welt gezeichnet hat, kommt es zu einer ähnlichen Reaktion, wie wenn uns ein Verkäufer mit falschen Aussagen zum Kauf einer minderwertigen Ware verführen wollte: wir sind wütend und enttäuscht. Zudem haben wir das Vertrauen in diesen Verkäufer verloren und brechen den Kontakt zu ihm ohne weitere Kommentare ab - und dies völlig zu Recht.

Damit es nicht zu solchen Enttäuschungen kommt, sind Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz gefragt. Und natürlich auch etwas Fingerspitzengefühl für 'Mogelpackungen', mit geschickten Fragen VOR dem Date kommt man in der Regel der Wahrheit auf die Spur. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass wenn man sich an diese Regel hält, ein erstes Date eigentlich nur schön sein kann. Und wenn es bei beiden gleichzeitig funkt - was nicht so oft vorkommt - erübrigen sich alle weiteren Worte und Verhaltensregeln und die Zwei schweben zusammen im siebten Himmel. Wenn nicht, erteilt Mensch dem anderen Menschen eine Absage und sucht weiter...

Anmerkung: es ist nicht ungewöhnlich, dass nach dem Date keine eindeutige Absage erfolgt, dafür ein Hinhalten mit Worten wie "ich habe in den nächsten zwei Wochen leider keine Zeit für ein weiteres Treffen, aber ich würde dich anschliessend gerne wiedersehen..". Dann geht es ums Warmhalten der Beziehung für den Fall, dass das Date mit einem andern, höher taxierten Menschen zur Enttäuschung werden sollte.
 
  • #42
@#40: Ein toller Beitrag! Genau das ist auch das Modell, das ich von Beziehungsanbahnung in Online-Partnerbörsen im Kopf habe.

Vielleicht noch ein Randaspekt. Ich bin der Meinung, dass man (als Mann) aus den Mails vor dem ersten Date mehr herauslesen kann, als man denkt. Das, was dort gesagt wird, ist meistens "ehrlicher" als das, was beim ersten Date gesagt wird. Man fühlt sich in den Mails unbeobachtet und sagt häufiger seine wahre Meinung und "riskantere" Dinge, die man beim Date vielleicht nicht oder nicht so deutlich sagen würde. Das gilt natürlich nur für Kontaktpartner, die an einer seriösen Kontaktanbahnung interessiert sind. Die Spinner unter den Männern (und manchmal auch unter den Frauen) betrachte ich hier nicht.

Für das Date hat das jetzt die Konsequenz, dass ich es nicht so schlimm finde, wenn es mal nicht so prickelnd verläuft, wie ich mir das wünsche. Vielleicht traut sich da nur jemand nicht so, aus sich herauszukommen. Vielleicht traue ich mich auch selbst mal nicht; auch ich unterliege Stimmungs- und Selbstbewusstseinsschwankungen. Beim 2. oder 3. Date muss dann aber natürlich ein Fortschritt her.
 
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  • #43
#40
...und wenn wir schon bei den Marktregeln sind, die nun knallhart nicht mal vor dem Menschen haltmachen, dann sollte auch eines klar und deutlich gesagt werden:

mit dieser Haltung gehen die meisten leer aus!

Denn 90% des Umsatzes werden von nur 10% gemacht. Es gibt A,B, und CKunden.Mit 10% A Kunden mache ich 90% Umsatz, mit den übrigen 90% mache ich nur 10%.

Auf die Partnerwahl bezogen, bedeutet das: auf die 10% Favoriten stürzen sich 90%.....
die übrigen 90% werden nur von 10% favorisiert.

Im Endeffekt gibt´s hier maximal eine Volltrefferquote von 10%. Glaube nicht einmal, dass diese erreicht wird. 90% erleiden Frust ohne Ende.

Ist wie Lottospielen - nur hier glaubt doch tatsächlich jeder, dass das auf ihn nicht zuträfe...

Grausam, dieses Marketingspiel!!!

Denn jeder ist auf seine Weise durchaus liebenswert, würde man den Marktwertgedanken und Anforderungskatalog mal endlich über Bord werfen und weniger mit dem Ego, sondern mit dem Herzen an den Kontakt herangehen. Es ist eben nicht alles Business im Leben.....
 
  • #44
@#42: Nein, ich glaube, Deine Sichtweise geht an der Realität vorbei. Es wohl viele Teilnehmer, die sich überschätzen und unrealistische Ansprüche haben, aber viele schätzen ihren Martkwert auch passend ein und so finden sich Kombinationen aus dem oberen Zehntel untereinander und welche aus dem mittleren Drittel finden einander auch und so weiter.

Bedenke außerdem, dass man ja auch nach gewissen Selektionskriterien vorgeht, also z.B. Wohnort, Körpergröße, Interessen, Ansichten und erst inenrhalb dieser kleinen Zielgruppe dann die Markttheorie zu tragen kommt. Es entstehen also viele Märkte und daher können sich auch viele finden.
 
  • #45
also ich ich verkaufe mich ja nicht zum marktwert, das ist die ganz falsche sichtweise, ich frag hier ja nicht wer mag mich, sondern ich schreibe an wen ich mag und irgendwann ist die passende dabei.
 
  • #46
@#42: Klar ist jeder auf seine Weise liebenswert - aber vielleicht nicht auf meine Weise. Warum sollte ich mein Herz jemandem öffnen, wenn heute schon absehbar ist, dass wir uns in 3 Monaten - wenn die Schlafzimmerphase vorbei ist - wegen ihrer aggressiven Vegetarierhaltung fetzen werden ohne Ende (um ein willkürliches Beispiel zu nennen)?

So ein Herz kann im Übrigen auch abstumpfen, um bei der Metapher zu bleiben. Mit jedem Mal Öffnen, geht es weniger weit auf; das ist meine persönliche Erfahrung. Im Idealfall öffnet man es daher besser nur noch genau einmal ...
 
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  • #47
Olivia
Ich weiss schon nach 4 sekunden ob es bei mir funkt oder nicht... Man sagt, dass bei einer Bewerbungsgespräch alles ist schon in den ersten 4 sekunden entschieden...
 
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  • #48
Pebblz:

Ich hatte auch schon einige Dates.
Das größte Problem mit Online Dating ist in meinen Augen, dass viele Menschen sich einfach viel zu viel von der Schreiberei/Chatterei/Telefonierei versprechen und die Person am anderen Ende zum absoluten Traumbild hochstilisieren.

Manche Kandidaten hatte ich schon, die mir nur anhand eines Profils und eines Bildes beteuerten, dass ich die Traumfrau schlechthin für sie bin und fingen schon an Zukunftspläne zu schmieden (Heirat, Kinder, lach)
Man macht sich ein inneres Wunschbild - aber man kennt den Menschen am anderen Ende kaum. Zudem gibt es leider auch viele Blender, die anhand eines Profils schon ein wenig rauslesen können, wie der andere "tickt" und dementsprechende Mails schreiben, um ihn/sie für sich zu begeistern. (Papier ist geduldig)
Gerade beim Online-Dating ist mir folgendes schon zweimal passiert:

- ich kam jeweils mit einem netten, sympathisch aussehenden Kerl ins Gespräch.

Beim ersten schrieb ich ca. 3 Wochen lang jeden Tag zig sms, e-mails etc bis ich ihn traf. Er war nett aber es hat nicht gefunkt. Wir sind noch heute befreundet, aber trotzdem sind wir beide damals ziemlich in der Patsche gesessen. Ich war nicht verliebt - er dafür umso mehr in mich.
Ein blödes Gefühl, weil man jemandem, der einem menschlich sympathisch ist, nicht wehtun möchte.

Beim zweiten war ich eher vorsichtig zu Beginn:
Es begann mit einem Chat, am nächsten Tag haben wir telefoniert.
Diesmal war er derjenige, der mich anhand einer Handvoll Bilder, ein paar chats und sms zu seiner Traumfrau hochstilisiert hat.Morgens um 7 Uhr kam die erste sms mit Worten wie "ein zärtliches Aufwachbussi", etc....und die e-mails, die ich den tag über bekam waren mindestens genauso romantisch, und für mein Empfinden fast schon zu euphorisch.

Einige Tage später trafen wir uns dann. Jedoch fing er da an rumzukritteln, ob meine Wangen auf dem einen Bild nicht etwas schmäler wirken, ob ich meine Haare auch glattziehen kann, dass ich irgendwie kleiner aussehe auf den Bildern, meine Fingernägel zu kurz seien, etc etc.

Summa sumarum war es schon ein nettes Date, aber mir ging diese Oberflächlichkeit etwas auf den Keks. Im Gespräch kam raus, dass er schon seit mehr als 4 Jahren in Singlebörsen aktiv ist und hat mir sämtliche "Macken" von anderen dates aufgezählt (Quieksstimme, breite Hüften, zuviel geredet, etc...)
- hier sehe ich den Fehler eindeutig bei ihm, weil er sehr überkritisch ist und Fehler quasi sucht.

Anyway.

Einige Zeit später habe ich mich absolut unverbindlich mit einem Bekannten von meiner Freizeit-Internetplattform (Musik, Hobbys, etc) getroffen, weil wir an einem herrlich warmen Maiabend ein wenig abends um die Häuser ziehen wollten. Wir kanten uns von Fotos, etc - aber geflirtet haben wir online nie.

Beide sind wir völlig "geschmeidig", ohne Zwang und Erwartungen zum Treffpunkt gefahren. Unser beider Gedanke war erst "Ein netter Abend, und gemeinsam in ein paar Locations gehen und quatschen...und vielleicht den Freundeskreis etwas erweitern!"

Und an diesem Abend hat es gefunkt, und zwar bei uns beiden.
Ohne Oberflächlichkeiten, ohne Vergleiche - es hat einfach gepasst.

Und ich denke, das liegt unter anderem auch daran, dass wir beide ohne "Selektionskriterien" an das Treffen gegangen sind, und uns genau so gegeben haben, wie wir sind - authentisch!
 
  • #49
.@#47: Interessante Geschichten hast du da erlebt, Pebblz.

Das Problem bei der ersten Geschichte war wohl, dass du vor dem ersten Treffen ganze 3 Wochen lang viel gesimst und gemailt hast. Gerade bei SMS kommen ja selten Informationen rüber sondern Emotionen. Zu viel davon ist am Anfang der Online-Partnersuche eher kontraproduktiv.

Die zweite Geschichte geht in eine ähnliche Richtung, was man an dieser Zärtliche-Aufwachbuss-SMS sehen kann. Entladen hat sich dieses Problem dann bei eurem Date. Er hat sich irgendwie verantwortlich gefühlt, das Gespräch in Gang zu bringen, hatte aber vermutlich kaum nutzbare Informationen über dich, weil ihr entweder vorher wenig über sachliche Dinge gesprochen habt oder er sie nicht zur Kenntnis genommen hat. Das Ergebnis war dann wohl ein völlig verkrampftes Date. Da kommt dann natürlich keine Stimmung auf bei dir, das kann ich wohl verstehen.

Deine dritte Geschichte bestätigt meinen Eindruck, dass die fehlende Unverbindlichkeit bei der Online-Partnersuche einer erfolgreichen Kontaktanbahnung oft im Wege steht. Dieses Thema könnte man mal in einem gesonderten Thread besprechen.
 
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  • #50
Pebblz:

@ Thomas HH:

Ich gebe Dir recht, denn man verkopft sich da zu sehr in eine Sache rein.

Ich sehe das auch im Nachhinein so, dass bei beiden Dates sich beide Seiten (also sowohl ich als auch der andere Date-Partner) viel zu viel auf "Krampf" versprochen haben.
Es wurde alles auf unseren Bildern, unserem Geschreibe und der Telefonstimme aufgebaut.
Und man macht gerne den Fehler, dass man nur das herausliest was man lesen will bzw sehr viel hineininterpretiert.

Bei dem ersten Date hast Du recht, das war einfach viel zu lange mit der Herumschreiberei.

Bei dem zweiten Date ging die ganze "Romantik" in den mails zuvor stark von ihm aus. Er schrieb auch Dinge, dass er das Gefühl hat, mich schon lange zu kennen und dass er sich wünscht, dass es mit uns klappt, etc.
Da er mir aber später sagte, dass er schon seit über vier Jahren in der SB aktiv ist, gehe ich davon aus, dass er zu krampfhaft sucht und sich in jedes Online-Date zu sehr reinsteigert un am anderen Ende die "perfekte, makellose Traumfrau" erwartet.
Da ist die Enttäuschung buchstäblich vorprogrammiert.
Denn beim Date merkt man einfach, dass das Gegenüber ein Mensch ist. Vielleicht ein hübscher und sympathischer Mensch, aber eben ein Mensch mit Ecken und Kanten, der auch etwas seinen eigenen Kopf hat.
Aber man gleicht unbewusst sein Wunschdenken mit der reellen Person ab - das kann nicht klappen....eher geht man mit dieser blöden inneren Stimme hin "Es MUSS klappen, MUSS, MUSS, MUSS!..."

Und ich gebe Dir auch recht, dass er zuwenig Informationen über mich hatte...er stellte sich als ein eher etwas introvertierter, ruhiger, leicht einzelgängerischer Mann heraus, der zwar beruflich erfolgreich ist, aber bislang mit Frauen nicht so das Glück hatte.
Ich dagegen bin jemand, der gerne unter Menschen ist, der Konzerte und Events mag und auch spontan und etwas quirlig ist.

Er hat mir aber später immerhin eine mail geschrieben, dass es bei ihm nicht gefunkt hat, dass er mich aber sehr sympathisch und interessant fand und trotzdem gerne weiterhin in Kontakt bleiben würde. Das nenne ich fair.


Aber auch ich habe mich selber bei einem Fehler ertappt: man sieht ein schönes Bild, ein interessantes Profil und fixiert sich da drauf...und übersieht schnell eine sympathische Person direkt daneben.
Ich habe mich damals auch mit Usern unterhalten, die mir vom Alter/Optik etc eher nicht zugesagt haben trotzdem sympathisch unterhalten.
Mit zweien habe ich mich auch mal unverbindlich auf einen Kaffee getroffen - es war von vornherein geklärt, das es kein Flirt-Date wird - abends sind wir weggegangen und ich habe auch von diesen "Dates" weitere Freunde und Bekannte kennengelernt und umgekehrt...und nun kennt man beim Weggehen abends auch mal ein paar nette Gesichter mehr, zu denen man sich mal dazustellen kann und quatschen kann.

Gestern habe ich meinen Schatz wieder getroffen und wir hatten einen wunderschönen Abend (schön esen, in der Altstadt spazieren, unterhalten,...) und ich bin immer noch happy, dass ich diesen einen Samstagabend statt online in der Singlebörse mit ihm im Stadtcafe verbracht habe - und so einen wundervollen Menschen kennengelernt habe.

Mit den anderen zwei "Dates" habe ich nach wie vor noch Kontakt, so dass mal hier und da eine kleine freundschaftliche e-mail geschrieben wird, wie es so geht. Einer der zwei ist inzwischen auch glücklich vergeben.

Daher kann ich sagen, dass es auch nicht völlig umsonst ist, wenn es auch mal nicht funkt - wenn man nach dem Date fair miteinander umgeht (wie in meinen beiden Fällen) und keine "ich melde mich nicht Spiele" spielt, dann kann daraus immer noch eine nette Bekanntschaft entstehen.
 
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