Zu # 40: Bingo! Es geht, denke ich, bei dieser Frage weniger um die ersten paar Momente oder Tage, sondern um eine generelle Haltung.
Kleine Geschichte aus meinem eigenen Leben: Als ich meinen Ex-Partner kennenlernte, war ich eine bis dahin lebenslang arbeitende Frau mit akad. Background und guter Position gewesen UND allein erziehende Mutter mit 70%-Job. Er frei entschieden Teilzeit arbeitender Techniker/Handwerker -wegen des Traums, Bücher zu schreiben. Ich habe mich lange nicht daran gestört, die meisten Posten zu übernehmen, wenn wir für ein gemeinsames WE einkauften, nicht daran, dass er mit charmantem Blick die xte Zigarette aus meiner Schachtel nahm (aber kaum mal welche kaufte), auch nicht daran, dass aus wirtschaftlichen Gründen für ihn nie ein Hotel-WE -oder das Essengehen eben meist mit getrennten Rechnungen stattfand. Sondern daran, dass er statt VORHER einen Konsens zu finden, dann vor dem Kellner kritisch die Re.prüfte, in seiner Börse fuzzelte, um dann doch getrennte Posten zu verlangen- dass er im Beisein der Vermieter einer Fewo. MICH wie selbstverständlich (ohne vorherige Absprache)zahlen ließ und nach 6 Wo.(!)bei der freundlichen Erinnerung, seinen Teil zu übernehmen, dann zu MIR böse wurde - dass er bei einem Cappuccino(!)dem Kellner "großzügig" sagte, einen Euro davon übernähme ER - dass er mich im Laden fragte: Nehmen "wir" noch einen Wein mit? und an der Kasse zahlte ICH - dass er nie genug Phantasie aufbrachte, auch bei knappem Budget, mich zu überraschen: achso, über eine Sommerwiese gehen u. Blumen pflücken, eine Karte MALEN statt kaufen usw.,wäre ja auch eine Investition gewesen...Und übrigens lebte er in einer von Großma geerbten Wo, während ich hier Miete etc.zahlte...Er hätte sich bei Kindbetreuung, praktischen Sachen, weil mehr flexibel, einbringen können, war aber nicht. Irgendwann bei bei mir die Grenze erreicht, zumal ich nach einer schweren Krankheit mit 52 in Frührente kam und er immernoch den potenziellen Autor machte...
Chat-Thema GEIZ, - es geht nicht um fehlende Mittel, bei denen BEIDE sich etwas einfallen lassen können, Kosten zu teilen oder Möglichkeiten zu finden, wie man zu zweit auch mit weniger Kohle eine gute Zeit haben kann. Wer wie was beim Date bezahlt, ist m.E. eine Sache der Absprache, auch des Geschmacks, aber im weiteren möglichen gemeinsamen Leben/Erleben sollten größere Ausgaben schon abgestimmt werden. Sparsam und bewusst sein, ist eine Sache. GEIZIG sein (nein, partout nicht geil!)die andere. Weniger Mittel zu haben, heißt nicht, geizig sein zu müssen, sondern eben andere Energien und Phantasie höher schätzen zu lernen und sie auch einsetzen. Bin ich jetzt ganz daneben, weil so viele sich aufgeregt haben über 20% Einkommensunterschied oder 75 statt 60T/p.a. oder wer den ersten Restaurantbesuch bezaht?
Großzügig oder geizig sein ist für mich eine Geisteshaltung. LG Ylva
Übrigens: Es wurde nichts aus dem Schriftstellertum