Hallo Mary, Frederika, Marianne, hier bin ich wieder.
Danke für eure Reaktionen. War nett zu lesen.
Heute ist meine Tochter übrigens 21 Jahre alt. Wir sind - zum Thema Sexualität - durch die Zeiten der Unschuld, der Neugierde, der Ängste, der Abwehr, der Peinlichkeiten, der Widerstände, der Eigenständigkeit hindurch und jetzt in einer lebendigen Zeit gegenseitiger Toleranz angekommen.
Erleichterung aller Orten... ;-))
Die Frage nach dem damaligen Partner: tja. Er blieb noch eine ganze Weile. Dann war er sich nicht mehr sicher, ob er mich genügend liebt, um bei mir bleiben zu wollen. Nach Abstand und Bedenkzeit für ihn (und mich)trafen wir uns neu, um zu schauen, was jetzt, ob weiter oder nicht und wenn ja, wie denn dann. In den Gesprächen fanden wir neu zueinander bzw. er zu sich und mir. Bis er mir nach einem halben Jahr eröffnete, dass er sich nicht mehr sicher sei, ob er mich genügend liebt...
Das ereignete sich zweimal. Dann war meine Grenze erreicht und als er sich wieder für die Beziehung zu mir entschied, teilte ich ihm mit, dass das nächste "Jein" von mir als endgültiges "Nein" verstanden und behandelt würde.
Sein "Ja" blieb und er auch und auch ich. Wir planten zu heiraten.
Kurz vorher eröffnete er mir, dass er noch einmal grundsätzlich überdenken wolle, ob er mich genügend liebt...
Ich verabschiedete mich und bat ihn, seine Beziehung zu meiner Tochter zu klären. Tat er, indem er ihr mitteilte, er könne nun doch nicht ihr Papa sein (sie war über unsere Heiratsabsichten informiert. Mein Kleid und sein Anzug hingen schon im Schrank), wolle aber ihr Freund bleiben. Dann verschwand er und ließ nichts mehr von sich hören.
Meine Tochter rief ihn am neuen Wohnort an und erzählte ihm seinen Anrufbeantworter voll - ohne Rückmeldungen von ihm. Bis ich ihn zornig zur Rede stellte. Er hatte ihr die Freundschaft versprochen - Freunde besuchen sich, gehen miteinander ins Kino oder zum Schwimmen, telefonieren abends oder leihen sich Bücher aus usw. usw. Da er nichts von alledem tut, müsse es sich wohl um etwas anderes als Freundschaft handeln, also solle er bitteschön so aufrichtig sein und das tun, was er ihr sagte oder ihr das sagen, was er zu tun vorhat.
Dazu war er bereit, unternahm einen Tag lang etliches mit ihr und verabschiedete sich dann ganz - auch von ihr.
Dann gab es 10 Jahre, in denen ich ihn weder sah noch hörte. Bis wir einmal auf einem Fest einer gemeinsamen Freundin aufeinander trafen. Seitdem sehen wir drei (meine Freundin, er und ich) uns jedes Jahr einmal zum Essen und Erzählen. Wenn wir dann nach Stunden vor irgendeinem Lokal uns voneinander verabschieden, sagen wird jedesmal: "Also dann bis nächstes Jahr".
In ein paar Wochen ist übrigens das Jahresessen wieder fällig.