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  • #1

Wie bringt ihr eure Berufe ins Gleichgewicht mit eurer Liebe ?

Hallo Forum

vielleicht nicht repräsentativ aber mein Freund und ich sind an unterschiedlichen Orten berufstätig
und beide in der entscheidenden Karrierephase. Da bliebe wenig Zeit für eine Beziehung, eigentlich.
Dennoch ist es ja kaum möglich zwischen 30-45 nur die Karriere an erster Stelle zu haben. In der Praxis fällt es schwer das immer wieder zusammen zu führen, sich regelrecht zu verabreden. Wie macht ihr das und wie lange habt ihr gebraucht, um mehr Gemeinsamkeiten zu finden ?
 
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Mooseba

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  • #2
Was heißt denn entscheidende Karrierephase? Hat man als Akademiker bestimmte Berufsansprüche, ist man sein gesamtes Berufsleben in der entscheidenden Karrierephase. Dass es irgendwann mal leichter wird oder später gar mehr Freizeit als Verdienst für früheres Schuften herausspringt, ist eine Illusion, wenn man beruflich nicht auf der Stelle treten möchte. Das sollte man sich bei dem Thema bewusst machen. Bei Frauen wird dieser Weg durch die Geburt und Erziehung von Kindern unter-, oft sogar abgebrochen. Wer Karriere machen will, muss klar planen, wenn er möglichst viel Zeit für die Beziehung haben möchte. Für die braucht man auch einen freien Kopf. Das wird in der entscheidenden Karrierephase (s.o.) auch nicht immer möglich sein.
 
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  • #3
Bei dem Buch "5 Dinge die Sterbende meist bereuen" kann ich dir nur ein Zitat geben:

"Auch die Geschichte eines Workaholics entbehrt nicht an Tragik. „Wenn ich dir eines über das Leben sagen kann, Bronnie“, sagt John in seinen letzten Tagen, „dann ist es das: Richte dir das Leben nicht so ein, dass du am Ende bereuen musst, so viel gearbeitet zu haben.“ "

Ich glaube, dass kein Mensch dieser Welt sagt "Ach hätte ich doch nur Karriere gemacht" oder dergleichen...

Ich habe Geld und somit den Beruf noch nie über privates gestellt - klar ist das nicht immer einfach, aber eine Firma etc ist nicht an dir als Mensch interessiert,ganz im Gegensatz zu einem Partner, sondern für die bist du eine Nummer - und das ist jeder Angestellte, in jeder Position-egal wieviel Zucker drum gepackt wird...
 
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  • #4
Irgendein erfolgreicher Mann sagte neulich in eine Bericht: Kennen Sie jemanden, der am Ende seines Lebens sagt "ach hätte ich doch noch einen Tag mehr im Büro verbracht"? Irgendwie nicht. Klar ist der Job wichtig, aber die Frage ist schon wie weit man sich mitziehen lässt und wann man nein sagt.
Ich kann nicht erkennen, dass Karrieren nur von Ja-Sagern gemacht werden.
w44
 
  • #5
Hallo FS
vielleicht nicht repräsentativ aber mein Freund und ich sind an unterschiedlichen Orten berufstätig
und beide in der entscheidenden Karrierephase

Waren wir auch, und man ist IMMER gerade in einer entscheidenden Karrierephase, Immer. Nachlassen darfst Du da eh nie.

Das ist auch der Lacmustest für eine FB- reicht die Liebe aus um sich auch beruflich aus seiner Komfortzone herauszubewegen? Für uns war die Frage mit einem klaren Ja beantwortet (so nach etwa 2 Jahren) und dann haben wir beide uns auf Stellen am Wohnort des jeweils anderen beworben. Mit dem Ergebnis dass meine Liebste nun sogar mit dem Wechsel einen Karrieresprung gemacht hat. Ich hätte auch Stellen bekommen, aber nur auf demselben Level also hat Sie dann diese Chance ergriffen.

Stellen gibt es viele, diese Frau nur einmal!
 
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  • #6
Ich bin die FS:
danke, besonders #4 sehr hilfreich. Wir pendeln uns momentan zu Tode
(in den Zügen der deutschen Bahn) und versuchen halt so etwas
wie einen regelmässigen Rhythmus hin zu bekommen. Das ganze laugt
uns beide kräftemäßig doch ziemlich aus, so dass wir am WE
keine grossen Anstrengungen und Unternehmungen schaffen.
Wir machen Coconing und verwöhnen uns möglichst mit
Liebe, Essen und Freude um das Durchzuhalten. Wechsel
geht schlecht. Ich bin erst letztes Jahr leitende Führungsperson geworden und er
ist erst seit 2 Jahren selbständig mit mehreren Partnern, ortsgebunden.
Und an die Skeptiker:
Als wir uns (im RL) kennenlernten kannten wir all diese Hindernisse ja nicht.
Wir sind sehr glücklich wenn wir zusammen sind, d.h. alles passt
bis auf den Spagat im Job. Das nervt. Mein Freund hat schon Kinder aus erster Ehe.
Aufgrund der Subventionierung der Exfamilie kommen weitere Kinder nicht in Frage.
Ich wollte eigentlich vor dieser Beziehung noch ein Kind, aber ich liebe ihn und es fällt mir auch nicht schwer mich da mit ihm auf "kinderlos glücklich" zu einigen.
 
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  • #7
Richte dir das Leben nicht so ein, dass du am Ende bereuen musst, so viel gearbeitet zu haben.

Wohlgemerkt, er spricht sich nicht dagegen aus, viel zu arbeiten. Es geht lediglich um die Reue, also um das Gefühl einer falschen Life-Work-Balance. Wer viel arbeitet, kann sich oft Dinge leisten, die einem anderen verwehrt bleiben, eine USA-Reise etwa. Wer wenig arbeitet, hat mehr Zeit, dafür aber einen kleineren Aktionsradius. Übel sind diejenigen dran, die viel gearbeitet und trotzdem wenig verdient haben. Außer, sie handeln nach dem Motto "mach dein Hobby zum Beruf, und du mußt nie wieder im Leben arbeiten". Gärtner zum Beispiel.

Deutlich schwieriger gestaltet sich die Sache, wenn ZWEI Personen ihre Ziele unter einen Hut bringen müssen. Mit der Erfahrung sowohl einer Fern- als auch einer Homeoffice-Beziehung muß ich aber sagen, daß das Mehr an Beziehung auf Dauer weder der Karriere noch der Beziehung frommt.
 
  • #8
ok FS
Wechsel
geht schlecht. Ich bin erst letztes Jahr leitende Führungsperson geworden und er
ist erst seit 2 Jahren selbständig mit mehreren Partnern, ortsgebunden
. Das ist natürlich für berufliche Veränderung gerade ziemlich blöd. Dann wärst Du die die umzieht (mal so eben ein Geschäft umzuziehen geht nicht) und Du musst Dir erstmal einen Namen als Führungskraft machen. Also 2-3 Jahre müsst Ihr wohl noch durchhalten....

Gäbe es vielleicht sonst noch Möglichkeiten? zum Beispiel ein Home-Office Tag (der ja nicht zwingend am eigenen Wohnort sein muss) o.ä.

Ach ja, dass Ihr ausgepowert seid liegt wohl eher an der beruflichen Situation- im Zug zu pendeln ist nun wirklich kein allzu grosser Stress (300km sind da ja durchaus in eineinhalb Stunden drin). Wir mussten mit dem Auto pendeln, 2h wenns frei war und zumindest mir hat das nicht wirklich viel ausgemacht. Wir leben nun zusammen aber unter der Woche ist durch die Jobs auch nicht sooo viel mit Aktivität.
 
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  • #9
Wir führen seit sechs Jahren mehr oder weniger eine Fernbeziehung - jedoch liegen nur 75 km dazwischen. Anfangs gesehen jedes 2. WE und 1 mal in der Woche, im Urlaub - (noch mit Patchwork-Kids) oder auch mal nur zu Zweit. Beide viel unterwegs, auch im Ausland, viel Arbeit. Aber wir haben an unserer Beziehung gearbeitet. ok, ein Vorteil ist, wir sind BEIDE selbständig UND insbesondere ich bin nicht angewiesen auf einen bestimmten Standort. So konnte ich mein Business auch von seinem Standort aus machen, so dass "nur noch" mein Kind organisiert werden musste. Die Lösung war das Wechselmodell mit dem Vater - zur Freude aller Beteiligten - und somit mehr Zeit für mich und auch unsere Beziehung. Es ist viel möglich, man muss es nur tun und wollen! Organisation ist alles. Plant jetzt lange WEs (auch mal Freitags früher weg oder montags später = eine Nacht mehr mit dem Partner!), damit das Pendeln (wieviele km denn) nicht so ins Gewicht fällt. Plant Urlaube und das einmal du, einmal er am WE pendelt.
Bei uns ist jetzt der Umzugswagen bestellt, wir ziehen nun nach Halbe/Halbe endgültig zu 100 % zusammen. Wichtig: Gemeinsame Ziele! Die haben wir zuhauf - daher sehen wir unserer Zukunft auch sehr optimistisch entgegen!
 
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  • #10
Wenn Du tatsächlich Deine Karriere über Kinderwunsch und Umzug zum Partner (er ist ja wohl wirklich ortsgebunden) stellst dann kann Dir eh keiner raten. Du hast auch nur Gegenargumente, warum fragst Du dann?
Ich finde es OK wenn Du die Sache so siehst. Ich bin da ganz anders: Ich hätte nie auf ein Kind verzichtet, eher auf Einschränkungen beim Lebensstandard.
Mir wäre es viel lieber mit meinem Partner zusammen zu wohnen, dort eine annehmbare Stelle zu suchen und mich ein wenig einzuschränken und ein Kind zu bekommen. Du arbeitest doch, da hast Du doch genug Geld für das Kind?
Du weißt nie was wird. Die Beziehung kann in die Brüche gehen, Du wirst vielleicht in ein paar Jahren todtraurig weil er Kinder hat und Du keins? Ein Kind bliebe Dir.
Und vielleicht die Erkenntnis, dass man auch mit weniger (Geld) sehr glücklich sein kann.
 
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  • #11
Liebe FS, Bitte verzichte nicht auf Deinen Kinderwunsch, wenn der einzige Grund keins zu haben Dein jetziger Freund ist. Wenn Dein Freund weg ist (ich weiss, dass kannst Du Dir jetzt so GARNICHT vorstellen), dann bist Du kinderlos unglücklich und vielleicht schon zu alt um noch welche zu bekommen. Also, Du hast doch eine Führungsposition und verdienst wahrscheinlich genug um davon auch ein Kind zu ernähren. Überleg es Dir nochmal gut, sehr gut! w37
 
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  • #12
Also ich kenne genug Frauen, die mit 40 oder 50 abhängig oder finanziell sehr wacklig dastehen und durchaus bereuen, diese oder jene Karriereoption nicht genutzt zu haben.

Gerade, wenn man erwartet, dass beide Partner auf eigenen Füßen stehen, ist es tatsächlich ein Problem - zumindest, wenn beide in einigermaßen spezialisierten Bereichen arbeiten. Mein Mann und ich finden jedenfalls keine Arbeit an einem Ort und pendeln seit Jahren. Schön ist das nicht. Aber einen Minijob annehmen oder mich auf das berufliche Abstellgleis begeben mag ich mich auch nicht. Und mein Job trägt tatsächlich auch zu meinem Glück bei und ist nicht beliebig auswechselbar.
 
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  • #13
FS an #11

danke für den Kommentar, es ist tatsächlich sehr spezialisiert und ich suche schon seit 4 Monaten nach einer geeigneten Stelle. Ich kann nicht "ad hoc" wechseln. Was soll ich in einem x-beliebigen "Job" wenn ich vorher mit vollem Einsatz überzeugte Nachwuchsführungskraft war ? Mir ist mein Job durchaus wertvoll. Mein Freund ist übrigens der erste Mann der, vielleicht weil er selbst einen harten Weg bis dorthin hatte, mich in diesem Punkt versteht. Bisher war es eher so dass die Männer weggelaufen sind weil ich nicht so "verfügbar" sei. Ich bin also sehr glücklich endlich jemanden gefunden zu haben mit dem ich keine dämlichen Grundsatzdiskussionen führen muss und der mich so liebt wie ich jetzt da stehe. Ich verdiene gut, ja, aber natürlich kriegt man das Geld nur für die Lebenszeit, die man in diese Problemlösungen steckt. Ich möchte auf gar keinen Fall alleinerziehende Mutter werden, das kenne ich da meine Mutter mich allein gross ziehen musste. Kommt für mich überhaupt nicht in Frage.
 
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  • #14
Liebe FS,
ich habe den Eindruck, Du musst Dich erst mal selber sortieren, um herauszufinden, was Du willst. Deine Informationen sind sehr widersprüchlich.

Wenn Ihr beide an Euren WE so kaputt seid, dass ihr nichts mehr macht, liegt das weniger an den 300 km Trennung, sondern daran, dass Ihr Euch eher im Job erschöpft. Vielleicht seid Ihr beide nicht auf den Stellen, die Euren Fähigkeiten entsprechen - anders kann ich mir so einen Erschöpfungszustand in den jungen Alter nicht erklären. Ich kenne massenhaft Paare, die seit Jahren mit Familie getrennt leben (Ost-West-Pendler), auf die 50er zugehen und nicht so erschöpft sind.

Wenn Du leitende Führungsperson bist, dann müsste Dein Gehalt eigentlich locker reichen, um ein gemeinsames Kind zu ernähren, oder leitest Du eine kleine Supermarktfiliale? Er hat ja auch einen Selbstbehalt und muss nicht sein gesamtes Geld an die alte Familie abführen.

Es ist eben auch eine Frage des Lebensstils, was man meint, alles haben zu müssen. Manchmal hilft die Frage, ob es nicht auch anders geht und deutlich glücklicher macht. Vielleicht solltet Ihr das Lebensziel Karriere überdenken, wenn Ihr beide jetzt schon so schwächelt und es sich für ihn wirtschaftlich wegen Unterhaltsverpflichtungen auf lange Jahre ohnehin nicht lohnt. Manchmal ist downsizen die bessere Wahl. Man hat weniger Geld, aber mehr Lebensqualität.

Ich habe mit Ende 20 meinen Job aufgegeben und bin nach knapp 2 Jahren Fernbeziehung zu meinem späteren Mann gezogen. Ich wollte keine Fernbeziehung mit einer künstlichen Lebenssituation führen, sondern einen gemeinsamen Alltag leben. Der Wechsel hat gemacht, dass ich mich beruflich enorm entwickelt habe - deutlich über meine Ziele hinaus.

Die Ehe hat nur 20 Jahre gehalten. Danach hatte ich noch mal eine Fernbeziehung mit einem ganz tollen Mann - 850 km eintfernt, in der bayrischen Pampa sschwer zu erreichen. Weil ich schon ü50 war und in seiner Region mit meiner Qualifikation keine Aussicht auf einen halbwegs adäquaten Job gehabt hätte, er auch aus beruflichen Gründen und wegen tiefer Integration in sein Umfeld nicht gehen konnte, habe ich die Beziehung aufgegeben. Es hat mich sehr unglücklich gemacht, aber für Beziehungen gibt es nun mal keine Garantie und ich war zu weit vom Rentenalter weg, um sowas riskieren zu können. Die Pendelei hat aber keine echte Lebensqualität mehr ermöglicht. Immerhin weiß ich ganz sicher, dass ich keine FB will und sage daher grundsätzlich ab.

w,55
 
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  • #15
Fragestellerin, was heißt für Dich "entscheidende Karrierephase"? Wenn man Karriere machen, also beruflich hochklettern will, dann ist ja klar, dass das nicht mit 9 bis 5 Arbeitszeiten geht und dass das so manche Opfer abverlangt.

Um auf Deine Frage zu antworten: Ich bin Akademikerin und habe mich bewusst gegen Karriere entschieden, um mehr Freizeit und Zeit für die Partnerschaft genießen zu können. Um kein Geld und keinen Ruhm der Welt möchte ich das eintauschen. Zwar kann ich mir keine Luxusurlaube, keine Luxusvilla und auch kein teures Auto leisten, jedoch ist es mir tausendfach mehr Wert, pünktlich um 17 Uhr in den Feierabend zu gehen und meine Freizeit zu genießen. Meine materiellen Ansprüche sind nicht hoch, die Zeit mit meinem Partner ist mir da zigfach mehr Wert! Ich würde jederzeit die Partnerschaft über die berufliche Karriere stellen. Was nützten mir die größte Karriere, viel Geld und Luxus, wenn ich schlussendlich einsam und alleine sterbe und kaum Zeit hatte, das Leben und meine Partnerschaft zu leben?

Für mich war die Entscheidung "Karriere?- Nein, danke!" die Beste, die ich treffen konnte. Für mehr Freizeit, für die Partnerschaft!
 
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  • #16
FS an die letzten Beiträger:
Ja, vielen Dank für die biografischen Erfahrungen und die konkreten Zeitangaben zum Thema. Nichts gegen Auszeitler, ich denke das ist ein Modell für Umbruchsphasen, aber ich sehe da keine akute Notwendigkeit für "Ausstiege auf Zeit". Ich werde aber meinen (älteren) Freund fragen ob er nicht etwas kürzer treten könnte.
Dass ich wenig Freizeit habe und schon gar nicht pünktlich um 17 Uhr Feierabend empfinde ich nicht als "Opfer" sondern momentan jedenfalls als sinnvolle Tätigkeit. Ich finde jeder muss aber selbst wissen was er an die höchste Stelle rückt und das scheint sich im Leben ja auch mal zu ändern, wie einige schreiben. Ich suche einfach eine praktikable Lösung, die, wie ich nach den Ratschlägen absehen kann, etwas mehr gemeinsame Planung braucht als ich dachte. Ich hatte noch nie überzogene Luxuswünsche, doch das nur am Rande.
 
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  • #17
Liebe FS,

ihr werdet es nur GEMEINSAM schaffen. Eine Partnerschaft ist keine Einbahnstraße, in der nur einer fährt. Denn immerhin ist es eure gemeinsame Beziehung. Dass es viel Arbeit ist - ja, auf jeden Fall! Aber das wäre in vielen anderen Beziehungen auch so - dann gäbe es sicherlich weniger Trennungen. Aber das nur am Rande.
Mit Luxuswünschen hat das rein garnichts zu tun. Du hast dich hochgearbeitet und möchtest die Chancen nun nutzen. Gut so - und wahrscheinlich hatte dein Lebensgefährte vorher eine faule Frau, die sich nun von ihm - wegen der Kinder... - durchfüttern lässt. Dass er dir dann die "Freiheit" lässt, dass du Karriere machst ist logisch. Denn noch eine schmarotzende Frau kann er sich schlichtweg nicht leisten. Daher MUSS seine Partnerin nun arbeiten! Klingt vielleicht schlimm für die Zweitfrau, ist aber Realität. Denke an DICH und denke an EUCH. Verliere beide Wünsche und Ziele nicht aus den Augen und lasst Euch Zeit zum planen und organisieren. Manche Dinge kommen erst mit der Zeit. Wer hier ungeduldig ist (ich bin auch so ein Kandidat) hat schlechte Karten. Aber wenn beide WOLLEN, kann es funktionieren. Viel Glück, Gruß #8
 
  • #18
Vielleicht solltet Ihr das Lebensziel Karriere überdenken, wenn Ihr beide jetzt schon so schwächelt und es sich für ihn wirtschaftlich wegen Unterhaltsverpflichtungen auf lange Jahre ohnehin nicht lohnt.

Tja, auch wenns für manche schwer verständlich ist: Es soll Menschen geben wie offenbar die FS (meine Liebste und ich auch) die Ihren Beruf mit Leidenschaft ausführen, die gerne Führung und Verantwortung übernehmen. Etwas bewegen und zum Beispiel junge Menschen auszubilden. Da geht's nur sekundär um die Kohle, da hat man in D auch als Facharbeiter genug zum gut Leben. Natürlich ist das vor allem am Anfang fordernd und auch einen jungen Menschen erschöpfend.

Klar, es stimmt schon dass das stressige an Eurem Leben eben die Beruflichen Anforderungen sind- das Reisen im Zug sicher nicht. Aber eine schöne Beziehung gibt ja auch Kraft für das was kommt.

Einen Tip möchte ich Euch noch auf den Weg geben: Auf Dauer könnt Ihr ein solches Leben nur durchhalten wenn Geist UND Körper fit gehalten werden. Das heisst- Sport und Auszeiten sind unabdingbar will man ein solches Leben durchziehen.
 
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  • #19
Irgendein erfolgreicher Mann sagte neulich in eine Bericht: Kennen Sie jemanden, der am Ende seines Lebens sagt "ach hätte ich doch noch einen Tag mehr im Büro verbracht"? Irgendwie nicht.
w44

Ich kann dieses "ich will Karriere" machen nicht verstehen; macht man denn Karriere der Karriere wegen?.
Bei meiner Arbeit ging es mir immer darum, einen guten Job zu machen und etwas zu bewirken. Karriere machen ist doch dann nur ein Nebeneffekt. Ich werde, wenn ich sterbe sicher nicht denken, dass ich noch einen Tag mehr im Büro hätte sitzen wollen, aber ich werde vielleicht schon denken, "schade so eine Firma hätte ich gerne noch gegründet" oder "das ... hätte ich gerne noch gemacht", z.B. eine Reise o.ä..

Die FS muss sich doch jetzt entscheiden was ihr wichtiger ist, und eine Balance zwischen ihren
beruflichen und ihren privaten Interessen finden. Das kann eben auch einen Arbeitsplatz- oder Jobwechsel bedeuten.


m53
 
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  • #20
Tja, auch wenns für manche schwer verständlich ist: Es soll Menschen geben wie offenbar die FS (meine Liebste und ich auch) die Ihren Beruf mit Leidenschaft ausführen, die gerne Führung und Verantwortung übernehmen.

Dagegen spricht auch wirklich gar nichts. Nur sollten die betroffenen Menschen sich dann bitte nicht über zuwenig Freizeit und zu wenig Zeit für den Partner beklagen. Wie hier schon geschrieben wurde: Wer gerne seinen Job leben möchte, Führung und Verantwortung übernehmen, Karriere machen, der weiß von vornherein, dass das nicht 9 to 5 geht. Das weiß von Anfang an, dass es dann schwierig wird, Partnerschaft und Familie mit dem Beruf unter einen Hut zu bringen.

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nun mal nicht und im realen Leben steht man eben vor Entscheidungen: entweder - oder. Entweder stelle ich die Karriere über die Partnerschaft oder umgekehrt. Als erwachsener Mensch trifft man hier bewusst eine Entscheidung - und ist somit auch bereit alle möglichen Konsequenzen seiner Entscheidung zu tragen.

Wenn jemand sich für die Karriere entschieden hat, sollte er/sie wissen, dass dann alles Andere, oder Vieles dabei hinten anstehen muss und dann bitte nicht jammern, wenn nicht genug Zeit da ist für x oder y oder sich die Berufe mit dem Partner schlecht vereinbaren lassen. Dann lebt man eben damit, dass es wohl oder übel bei einer Fernbeziehung bleiben wird, weil ja keiner nachgeben will, keiner seine Karriere opfern will und gut is´! Man bleibt eben dabei, dass Familie und Beruf sich in den meisten Fällen dann sehr schwer vereinbaren lassen und dass eben viele private Dinge hinten anstehen müssen. So ist das nun mal im Leben.

Die Fragestellerin will jedoch die eierlegende Wollmilchsau. So sehe ich das. Sie schreibt, ihre Karriere sei ihr wichtig und das ist auch völlig in Ordnung - jedem das Seine eben. Aber wer sich für eine Karriere entscheidet, weiß VON VORNHEREIN, dass dabei das Privatleben dann etwas hinten anstehen muss.

Oder umgekehrt: Wer Wert auf Freizeit und Privatleben legt, der macht eben keine Karriere und jammert auch nicht rum, wenn die fleißige Kollegin, die bis spät abends schuftet, befördert wird, während man selbst es vorzog, pünktlich Feierabend zu machen.

Man kann im Leben eben nicht alles haben. Dessen sollte sich die Fragestellerin meiner Meinung nach bewusst werden und ihre Entscheidung sachlich und klar überlegt abwägen.

w, 38
 
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  • #21
Hi,

jetzt ufert die Debatte etwas aus. Es geht doch ganz pragmatisch bloss um work-life-balance zur Stabilisierung einer wohl noch nicht sehr lang bestehenden Beziehung. Die FS und ihr Freund sind getrennt lebend und überlegen aktuell wie sie work-life-balance finden können nachdem sie nun zusammen sein wollen. Ich lese das so dass der Mann genauso ambitioniert und gern in einem speziellen Feld arbeitet wie die FS. Ausserdem will die FS doch gar keine Familie gründen. Wieso sollte sie dann ihren Job, den sie offenbar liebt, an den Nagel hängen ?
 
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  • #22
Wie hoch die Trennungs- bzw. Scheidungsrate ist, weiß ja wohl mittlerweile auch der unbelehrbarste Romantiker.
Liebespartner kann man in jedem Alter finden, im Berufsleben ist ab 35/40 die Leiter nach ganz oben i.d.R. dicht. Für die FS heißt das, sich einen Partner aus der Nähe zu suchen, der ähnlich tickt. Sollte Beruf und Partner nicht zu vereinbaren sein, dann muß der Partner weg. Heute würde ich das so machen, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.

Ich kann aus eigener Erfahrung nur raten niemals, auf keinen Fall, seine berufliche Karriere zugunsten eines vermeintlichen privaten Glücks zurückzustellen, weder der Ehemann, noch die erwachsenen Kinder werden es einem danken, ganz im Gegenteil, aber der Einkommens-, Rente- bzw. Karriereverlust ist niemals mehr wieder aufzuholen. Man kann sich zwar wieder einigermaßen beruflich "berappeln", aber die Chancen wie in jungen Jahren, die bekommt man nie wieder und ich werde diese romantische Blödheit garantiert noch auf meinem Totenbett bereuen.
Die FS muß also nur die Prioritäten richtig setzen, dann beantworten sich alle ihre Fragen von allein.

w
 
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  • #23
jetzt ufert die Debatte etwas aus. Es geht doch ganz pragmatisch bloss um work-life-balance zur Stabilisierung ...

Das ist jedoch genau der Punkt, lieber Gast Nr.20! Wenn man Karriere macht, dann gibt es eben keine oder kaum work-life-balance. Man kann nicht die Top-Karriere machen und dabei noch weiß der Geier wie viel Zeit für die Partnerschaft haben. Wenn beide Karriere machen, wird es sogar noch schwieriger und komplizierter.

Wer wirklich die Karriereleiter hochklettert, für den heißt es oft: ENTWEDER Karriere ODER Privatleben/Hobbys, usw.
 
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  • #24
Ich verstehe nicht, wie einige hier offensichtlich bittere Erfahrungen, die sie hinter sich haben, in allgmeingültige Ratschläge umzumünzen versuchen.

Kalles Beiträge scheinen mir am ausgewogensten und durch eigene authentische Lebenserfahrung gedeckt. Wenn die FS sicher ist, dass sie DEN Mann ihres Lebens gefunden hat - wie kann man ihr dann raten, "weg mit dem Partner" zugunsten der Karriere?

Es ist möglich, ohne allzu große Abstriche auch in einer Fernbeziehung mit zwei anstrengenden Jobs als Paar glücklich zu sein - es sollte aber eine absehbar endliche Zeit sein. Auf den gemeinsamen Willen kommt es an. Beide müssen verstehen, was heißt, einen anspruchsvollen Beruf engagiert auszuüben und etwas zu bewegen. (Das scheint etlichen Menschen, die hier fleißig schreiben, irgendwie nicht so recht gegeben zu sein - so mein Eindruck.)

M50
 
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  • #25
Liebe 21,

ich bin die FS. Danke für deine reifen Kommentare. Ich weiss nicht wie einige darauf kommen ich sei von Natur aus nicht kinderlieb oder mit sei der Erfolg zu Kopf gestiegen. Der kam nicht angeflogen. Als Tante bin ich sehr beliebt bei Kindern und spende viel für schwache Kinder.

Mein Freund und ich wollen uns wirklich nicht trennen. Er ist auch nicht der Meinung ich sollte
als Frau downshiften. Momentan kann ich gar nicht wechseln. Da er sehr erfolgreich ist überlegt er ob ihm das irgendwie nützt um in meiner Nähe bei einem anderen Unternehmen einzusteigen. Ich zögere weil ich weiss was ihm seine eigene hochspezialisierte Selbständigkeit bedeutet. Ich möchte dass e r keine faulen Kompromisse macht und dann hadert. "Wegen dir habe ich... aufgegeben." Selbstaufgabe gehört besser auf die Opernbühne, finde ich. Er hat sich übrigens schon in meine Region beworben. Ich überlege meinerseits wie ich in seiner Region oder zumindest ins selbe Bundesland gehen könnte. Damit schliesse ich. Dankeschön.
 
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  • #26
Wesentlich mehr Beiträge befassen sich damit, die Karrierewünsche zu hinterfragen, zumal der Preis dafür bei beiden hoch scheint, sondern raten zu mehr work-life-balance zu finden, d.h. beruflich zurückzustecken (einer von beiden), um zusammen leben zu können und sich den Kinderwunsch zu erfüllen.
Es ist nunmal so, dass sie alles nicht gut hinbekommen: Fernbeziehung, beide Karriere mit Überforderungstendenzen, Kinderwunsch vermeintlich unerfüllbar. Das klingt nicht nach der Basis für ein dauerhaftes Glück und ich würde schon hinschauen: was muss ich, was will ich, wo bin ich flexibel und veränderungsbereit bis risikofreudig zugunsten einer besseren Beziehungsqualität.
Ich finde es nicht normal, dass so viele junge Leute heute bei Anforderungen so erschöpft sind. Da sollte man selber hinsehen, was manfalsch macht und ob man sich Ziele setzt, die man nicht erreichen kann, weil dazu was fehlt.

Ich habe mit Ende 20 neben einem Fulltimejob in der IT ein ingenieurwissenschaftliches Studium absolviert. Wenn ich unter der Woche an der Uni war, habe ich am WE in Rechenzentrum gearbeitet, teilweise unter der Woche von 18 Uhr bis nachts um 2 Uhr, morgens dann wieder an die Uni. Mit dem Fortschritt des Studiums stiegen die Anforderungen im Job. Ganz nebenbei wurde auch noch ein Haus gebaut und geheiratet. Ich bin eine Frau, also der Großteil der Hausarbeit lag auch bei mir, wie bei fast allen Familien.
Ich war nicht dauerhaft erschöpft, sondern nur mal an einzelnen Tagen. Fahrstrecke von zuhause zur Arbeit 30 km, von zuhause zur Uni 65 km, nicht bequem im Zug, sondern durch den stressigen Großstadtverkehr - trotzdem kein Grund zum jammern, ich wollte es einfach und es hat sogar Spass gemacht, die eigenen Leistungsbereitschaft, Energie und Stärke zu fühlen.
 
  • #27
Wer wirklich die Karriereleiter hochklettert, für den heißt es oft: ENTWEDER Karriere ODER Privatleben/Hobbys, usw.

Ein oft geglaubter Unsinn. Wenn wir nicht gerade vom Konzernsoldaten reden, Dax-Vorständen oder Brokern kann man durchaus auch in Führungspositionen eine vernünftige work-life Balance hinbekommen. Ein kluger Chef (zu finden im Mittelstand) weiss dass auf Dauer KEINER effektiv mehr als 10h am Tag arbeiten kann, dass er dann gute Leute in den Burn-Out verliert. oder gar an die Konkurrenz die klüger ist.

Dort macht man dann auch "Karriere durch Leistung, Ergebnisse und nicht durch blosse Anwesenheit.
 
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Mooseba

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  • #28
Ich habe mit Ende 20 neben einem Fulltimejob in der IT ein ingenieurwissenschaftliches Studium absolviert. Wenn ich unter der Woche an der Uni war, habe ich am WE in Rechenzentrum gearbeitet, teilweise unter der Woche von 18 Uhr bis nachts um 2 Uhr, morgens dann wieder an die Uni. Mit dem Fortschritt des Studiums stiegen die Anforderungen im Job. Ganz nebenbei wurde auch noch ein Haus gebaut und geheiratet. Ich bin eine Frau, also der Großteil der Hausarbeit lag auch bei mir, wie bei fast allen Familien.
Ich war nicht dauerhaft erschöpft, sondern nur mal an einzelnen Tagen. Fahrstrecke von zuhause zur Arbeit 30 km, von zuhause zur Uni 65 km, nicht bequem im Zug, sondern durch den stressigen Großstadtverkehr - trotzdem kein Grund zum jammern, ich wollte es einfach und es hat sogar Spass gemacht, die eigenen Leistungsbereitschaft, Energie und Stärke zu fühlen.
Da bist du energetisch aber eine Ausnahme. Mir reichen schon 45h/Woche, um auf alles andere kaum noch Lust zu haben. Sport dient mir eher dazu, mich abzureagieren.
 
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  • #29
Schade, die FS sucht Lösungen, wie sie diese Balance - wenigstens im Ansatz - herstellen kann. Die Diskussion ob Karriere oder nicht, oder - was ist eine Karriere - ist doch hier nicht Gegenstand der Frage. Beide wollen Karriere machen und sind derzeit auf dem besten Weg. Das heißt aber doch nicht, dass sie deswegen keine Partnerschaft leben dürfen.
Natürlich ist viel Organisation nötig - aber es ist machbar, vorausgesetzt, beide wollen es und beide tun etwas dafür. Bei karrieregeilen Männern wird komischerweise nie das Haben einer Beziehung in Frage gestellt - da hält ja das Weibchen den Rücken frei. Aber bei Frauen tut sich unsere Gesellschaft extrem schwer. Und wenn beide Karriere machen - ist doch wunderbar!
Liebe FS, sucht Freiräume woe es möglich ist und toleriert die Zeiten, die mit Arbeit voll sind. Ich bin sicher, ihr werde EURE persönliche Lösung finden. Klein anfangen ist der erste Schritt - die Wunder dauern bekanntlich etwas länger...
 
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  • #30
Zu 2+3 kann ich auch nocht etwas beisteuern: Ich wünschte, ich hätte im Leben weniger gearbeitet. Die meiste Energie habe ich in Jobs vergeudet, die sich wenig rentiert haben, dabei hätte ich gleiches Geld auch mit einer wenig anspruchsvollen Arbeit verdienen können oder wenn ich mir mehr Freizeit genommen hätte. Ich wollte es aber nicht, weil ich sehr überehrgeizig war.

Aber zur eigentlichen Frage: ich nehme mir heute einfach Zeit. Für mich kommt nix über eine Partnerschaft. Was habe ich davon, wenn ich mich in heutiger Zeit zum Krüppel arbeite? Und mich der Partner dafür verlässt? Mit Geld kann man sich nicht alles kaufen. Ein gefülltes Konto macht zwar ein angenehmes Gewissen, aber erledigt für einem nicht die Beziehungspflege oder das Vorankommen am eigenen Glück. Die Zeiten, in denen ich bis Samstagnacht oder sogar Sonntag arbeitete, sind für mich vorbei. Familie ist mir wichtiger.

Auslandsreisen oder gar längere Aufenthalte im Ausland oder in einer fremden Stadt, fernab der Partnerschaft/Familie kämen für mich daher niemals mehr in Frage! Wenn man Mitte 20 jung und ungebunden ist kann (und sollte) man das noch machen. weil diese unbefangene Zeit kommt nicht mehr zurück.
 
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