Eine meiner Freundinnen ist Veganerin - das Getöse was sie darum macht, ist unerträglich. Niemand lädt sie mehr zum Essen ein wenn wir zusammen kochen oder informiert sie wenn wir essen gehen und wir sind wirklich nervenstarke Frauen und keine tumben Nüsse, denen alles egal ist.
Du gehst ins Restaurant und sie studiert stundenlang die Speisekarte, um dann sich für einen Salat zu entscheiden, über dessen Dressingzutaten sie dem armen Service eine halbe Stunde lang ein Gespräch aufzwingt. Sie ist einfach freundlos, aber unangenehm belehrend. Alles, was sie macht ist freudlos: Yoga, Meditation ... alles ist irgendeinem Zweck unterstellt, mit dem dann alle missioniert werden. Schon wenn ich das schreibe, könnte ich mich hysterisch schreiend auf den Boden werfen, so nervt das.
Ich bin selber 90% Vegetarierin, d.h. essen Fisch, wenn er aus Wildfang stannt, am liebsten Forellen aus Heidebächen, die Freunde selber geangelt haben oder wenn sie mal an der Küste zum anglen waren und mit Beute zurückkommen. Ich esse nur Biokäse, Bioeier, selbst mein Hund bekam früher Biofleisch. Ich achte auf Regionalität und Saisonalität bei den Dingen die ich kaufe.
Weil ich diverse Allergien habe, muss ich recht genau aufpassen, was ich esse, nur bekommt das keiner mit, weil ich kein Drama draus mache. Ich finde auch in einem Restaurant mit sehr kleiner Tageskarte was, solange sie frisch kochen und Convinience Food meiden.
Ja, ich habe Ledersofa und Lederstühle im Esszimmer - wegen Stauballergie. Ich schwöre, die Kühe waren schon tot und aufgegessen, als ich die Dinge gekauft habe - das Leder war über. Ich habe auch eine uralte Lederjacke, ist ökologischer und politisch korrekter, als Plastikjacken, die in Fernost von Kindern genäht werden und unvermüllbar sind. Ich trage auch Lederschuhe und all das macht mir kein schlechtes Gewissen.
Ein veganer Mann kommt mir nicht ins Haus! Ich will keinen spaßbefreiten Missionar sondern einen echten Mann. Er darf Fleischesser sein, aber bitte Wert auf Qualität und ökologische Verträglichkeit legen. Ich brate ihm gern ein großes gutes Steak und mir kein Tofoschnitzel oder ein ähnlich politisch korrektes Schnitzelderivat, weil ich das einfach nicht mag. Vielleicht gibt er mir ja ein Häppchen ab, wenn ich mal Appetit haben sollte oder mein Doc mir mal grad wieder Bescheid gesagt hat - er hält nichts von veganer Ernährung, noch nicht mal von vegetarischer.
Der Mann darf aber Vegetarier sein, das passt ganz gut zu mir, wenn er daraus keine Religion macht und nicht zusammenbricht oder Drama macht, wenn ich Freunden einen schönen Barolobraten serviere. Aller Dogmatismus und Einschränkung anderer sind mir zuwider.