49 ist viel zu alt und 36 grenzwertig.
Es geht nicht darum, wie jung Eltern sich in Fehleinschätzung der Realität fühlen und wie fit sie aktuell körperlich sind, sondern wie die Realität ist, es in ein paar Jahren sein wird und sich dabei das Risiko verändert.
- Wenn Ihr in 1-2 Jahren Eure Beziehung gefestigt habt und für Kinder entscheidet, dann ist der Vater in Rente, noch bevor das älteste Kind die allgemeinbildende Schule abgeschlossen hat. Wie sind dann die Finanzen für die Ausbildung der Kinder?
- Wenn das älteste Kind das Studium abgeschlossen hat, ist der Vater bereits in einem Seniorenalter, in dem die ersten richtigen Alterserkrankungen (Parkinson, Demenz) auftreten können.
- In der Familiengründungsphase des Kindes (ca. 35 Jahre), kann es keine Entlastung durch die Eltern erwarten, sondern wird u.U. stark belastet, dass der alte Vater (> 85 J) bereits Unterstützung braucht, weil die ebenfalls nicht junge Mutter (> 70 J) das allein nicht mehr schafft.
Ich habe das so bei Kollegen erlebt: die eigenen Kinder noch nicht mal in den Anfängen der Pubertät, erst ein Elternteil durch frühzeitige Alterserkrankung schon mit Anfang 70 im Pflegeheim, dann der zweite auch mit Mitte 70 in Altersdemenz. Jahrelange Betreuung, nächtliche Einsätze, wenn er sich allein verirrte, rechtliche Probleme, wenn er Handwerker bestellte, um eine Glühbirnen austauschen zu lassen, beinahe beim Kochen das Haus abfackelte, aber komplett uneinsichtig war, was seinen Hilfebedarf anging. Dann die Belastung, die Heimunterbringung einzuleiten, die rechtliche Betreuung zu übernehmen, schlechtes Gewissen, ständig Termine.
Nie Raum für das eigenen Familienleben, jahrelang Urlaub nur im Bereich von 2 Autostunden. Keine Ent-, sondern reichlich Belastung und frustierte Enkelkinder, die sahen, was ihre Freunde mit jüngeren Großeltern erlebten. Frustrierte Kinder, die sich Unterstützung und auch Gemeinsamkeiten mit den viel zu alten Eltern erhofft hatten und nicht bekamen.
Niemand hat mit ihnen abgestimmt, ob sie so alte Eltern wollten, sie waren nur betroffen von den Folgen, weil die Eltern ihren Egoismus auslebten, sich ja auch so jung fühlten und nicht 10 Jahre weiter dachten.
Es trifft nicht immer nur die anderen, ich sehe das mit verblüffender Häufigkeit im Kollegenkreis. Meine eigene Mutter ist mit Mitte 50 gestorben, war vorher 2 Jahre sehr krank - in dem Fall wäre Deine Kind noch nicht mal in der Grundschule. Natürlich, auch andere Kinder müssen den Verlust eines Elternteils oder Folgen schwerer Erkrankungen, von Unfällen verrkaften. Es stellt sich aber die Frage nach der Vermeidbarkeit durch Vordenken. Es gibt keine Sicherheit, aber mit zunehmendem Alter mehr Risiken die man richtig bewerten sollte.