(M 53)
Hmm, bei einigen Kommentaren hier stellen sich mir wirklich die Nackenhaare auf!
Natürlich gibt es finanzielle Gründe, die eine Scheidung - zumindest temporär - wenig sinnvoll erscheinen lassen. Hieraus pauschal zu schließen, der betreffende, neue Partner habe sich emotional noch nicht gelöst, ist meiner Meinung nach anmaßend!
Welche (Schein)Sicherheit bzw. "Garantie" versprechen sich die so Argumentierenden von einer Scheidung? Auch bei Vorliegen eines gültigen Scheidungsurteils können die ehemals Verheirateten u.U. erneut zusammenfinden!?!
Eine Art "WG", gemeinsam mit getrennt lebender Ehefrau und neuer Partnerin unter einem Dach halte ich allerdings auch für unzumutbar. Die Trennung sollte auf jeden Fall räumlich erfolgt sein - ob nun 2 Straßen weiter oder 500km entfernt, ist dabei für mein Empfinden vollkommen irrelevant!
Im Übrigen ist es doch so, dass wenn zwei Menschen viele Jahre einer Partnerschaft bzw. Ehe geführt haben, evtl. gemeinsame Kinder vorhanden sind, Haus, Firma, Krankheit oder sonst was eine Rolle spielt, dann spricht es doch eigentlich nur für die Beteiligten, wenn sie im Rahmen der Trennung nicht gleich aufhören, sich zu kennen, sondern in bestimmten Bereichen gemeinsam auf freundschaftlicher Basis Verantwortung übernehmen. Natürlich darf das Ganze nicht auf eine "Ehe zu Dritt" hinauslaufen! Ich habe das selbst so praktiziert und der Grund hierfür war mitnichten, dass ich eine Rückkehr zu meiner (Noch)Ehefrau geplant hätte bzw. plane.
Ein verleichbares Drama erlebe ich gerade bei einer guten Freundin, die in genau dieser Konstellation mit einem noch nicht geschiedenen, neuen Partner zusammenlebt. Hier provoziert die (Noch)Ehefrau zudem auch noch regelmäßig, weil sie ihren Gatten offensichtlich zurückmöchte. Der Mann setzt ganz klare Grenzen und gibt sich wirklich jede erdenkliche Mühe, seiner neuen Partnerin ständig zu beweisen, dass er ganz und gar zu ihr steht. Auch hier spielen finanzielle Gründe eine entscheidende Rolle für die noch nicht eingereichte Scheidung. Besagte Freundin springt jedoch begeistert über jedes Stöckchen, welches ihr die Ehefrau hinhält und gefährdet meinem Dafürhalten nach durch diese Szenen die neue Beziehung, obwohl das Verhalten ihres Partners hierfür keinerlei begründeten Anlass gibt.
Ich denke, ein etwas "erwachseneres" Verhalten würde in vergleichbaren Situationen vielen Frauen (und sicher auch dem einen oder anderen Mann) gut zu Gesicht stehen und helfen, vollkommen überflüssige Konflikte im Vorfeld zu vermeiden.
Um es ganz deutlich zu sagen; Ich rate nicht zur Naivität, sondern zu nüchternem und besonnenem Verhalten! Ohne einen gewissen Vertrauensvorschuss von beiden Seiten wird eine Partnerschaft nämlich definitiv nicht gelingen.
Denn eins ist doch mal sicher. In der Liebe gibt es nun einmal keinerlei Garantien. Niemand ist davor gefeit, dass sich der Partner anderweitig verliebt, ob mit oder ohne Scheidungsurteil!