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  • #1

Trotz guter Partnerschaft: Immer noch Unsicherheiten da....

Liebes Forum,
mich interessieren Eure Erfahrungen, Meinungen, etc:
Mein Partner und ich (beide 46) sind seit fast 5 Jahren ein Paar. Er betont sehr oft, wie glücklich er in unserer Partnerschaft ist, ich selbst fühle mich auch sehr wohl mit ihm. Von Anfang an war ich in sein Leben integriert, seine Freunde, seine Freundinnen, seine Eltern-all jenen stellte er mich ziemlich rasch vor und so führen wir seitdem auch mittlerweile in einer gemeinsamen Wohnung eine sehr glückliche Partnerschaft. Mit vielen Aktivitäten, Entwicklungen, gemeinsamen Schritten, aber auch jeder für sich alleine. Kurzum: gleichberechtigt, abwechslungsreich, aber auch harmonisch.
Aber...Ja, ich weiss, so etwas liegt an mir, aber ich kann mich immer noch nicht entspannen und mich zu 100% sicher und geborgen fühlen. Kann sein, dass das an früheren Erfahrungen meinerseits liegt, aber ich habe immer noch so ein komisches Grund-Angst-Gefühl, dass diese sehr schöne Zeit dieser Partnerschaft irgendwann vorbei ist.
Kennt jemand von Euch dieses Gefühl? Es ist ja paradox! Einerseits denke ich mir, dass - wenn es passt, dann ist es für länger. Und es passt wirklich alles. Warum also zweifeln?
Andererseits kommt dann manchmal so ein Unbehagen, dass es ja jederzeit zu Ende sein kann, was ist, wenn morgen eine wunderschöne Frau auftaucht, sich mein Partner in sie verliebt und alles von einem UNS ist ab sofort Vergangenheit?
Ich weiss, er ist nicht mein Eigentum und wenn es passieren sollte, dann werde ich ihn auch nicht einsperren :) und festhalten. Aber ich würde es einfach nicht erleben wollen dass so etwas passiert.Ja, es gibt eine Menge an schöneren, besseren, intelligenteren Frauen als mich. Sicherlich viele, die besser zu ihm passen würden. Aber wie gelingt es mir, dass ich solche Gedanken nicht mehr habe?

Ich hoffe, ihr lacht mich nicht aus, aber ich dachte, ich schaue mal, obs wem anderen auch so geht. Ich wünsche das niemandem, denn es ist ein unangenehmes Gefühl.
Klar, in einem Alter wie meinem sollte man schon etwas gelassener mit sowas umgehen und ich komme mir mit diesen Gedanken sehr teenagerhaft vor :).

Ich danke Euch für vielseitige Meinungen, Erfahrungen!
w/46
 
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  • #2
Ja, liebe FS, genau diese Gefühle und Gedanken kenne ich auch. Ich habe in mir drin eine Verlustangst, welche immer mal wieder an die Oberfläche kommt. Habe schon eine Therapie diesbezüglich gemacht, hat schon geholfen, aber ganz weg ist es nicht.
Ich habe diese Verlustangst aber auch meinem Sohn gegenüber.
Ich weiss auch, von wo sie kommt, die Angst. Ein Schicksalsschlag hat vor 8 Jahren mein Leben von einem Tag auf den anderen umkrempelt und es hat lange gedauert, bis ich den Schritt wieder fand und habe eine sehr harte Entscheidung treffen müssen, welche mich manchmal auch immer noch beschäftigt.
Und so trage ich eine "Grundpanik" in mir drin, dass plötzlich wieder alles "zu Ende" sein könnte. Denke, ich muss einfach lernen, damit zu leben und versuche mich dann jeweils abzulenken.
Viel Glück
 
  • #3
Nach fünf Jahren und, wenn alles so läuft, wie du es dir wünschst, sollten dich solche Gedanken aber nicht mehr beschäftigen, sofern auch jeder Part ein wenig an der Beziehung mitarbeitet und keine Langeweile einkehrt. Deine Zeilen klingen fast, als hättest Du ein Problem mit deinem Selbstwertgefühl (er ist seit 5J mit Dir zusammen, was interessieren dich die anderen?) oder ein ungutes Gefühl, weil es eben nicht so ist, wie du es gern hättest (dann rede mit ihm darüber). Wenn nicht, genieße es, tu ein bisschen was für deine Beziehung, mach dir keine Gedanken darüber, was gerade wäre, wenn du über die Straße gehst, und wirst von einem Auto überfahren (alles ist möglich) und lebe!
 
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  • #4
Liebe FS,

ich kenne solche Gedanken nicht, weil ich mein Leben lang Einzelkämpferin war. Daher genieße ich das Zusammensein mit meinem Partner und verschwende für solche Überlegungen keine Energie. Tatsache ist, dass es jederzeit vorbei sein kann. Egal wie glücklich und zufrieden man in einer Beziehung ist. Ich denke, das ist der Preis dafür lieben zu können und geliebt zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, verlassen werden zu können, teilst du mit jedem anderen Menschen, der in einer Beziehung lebt. Du bist also nicht allein.
Eine Garantie, dass es für immer hält gibt es nie. Sei dir dem bewusst und genieße daher den Augenblick. Mein Tipp: Ignoriere deine Gedankenmuster nicht, sondern setzte dich damit auseinander und frage dich, warum du deswegen solche Befürchtungen hast, verlassen werden zu können. Wenn du das alleine nicht hinkriegst, suche dir professionelle Hilfe. So ein Therapeut ist immer sehr hilfreich, dir die Augen zu öffnen und zu verstehen, warum es dich belastet.

Alles Gute.
 
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  • #5
Ich habe zuerst gedacht, das hat meine Freundin geschrieben. Da Ihr wir auch beide 46 sind und seit fast 5 Jahre Jahren ein Paar sind. Aber dann kam das Puuuh, Ihr wohnt zusammen, wir nicht. Sonst kann ich alles von Dir beschriebene in meiner Freundin wiederfinden. Trotz einer sehr sehr schönen, harmonischen und aktiven Beziehungen, sind da noch Ihre Zweifel. Das Sie mir nicht genügt, Sie ein wenig zu Dick sei, eine andere besser aussieht oder Sie einfach schwierig sei. Und das obwohl Sie meine Traumfrau ist. Alles stimmt: Figur, Charakter, Humor, Aktivitäten oder einfach unsere Liebe. Nun mal abgesehen davon das wir ein ziemlich unterschiedliches Selbstbewusstsein haben, ich ein sehr starkes, Sie eher ein schwächeres - liegt wohl ein Hauptproblem in unserer Vergangenheit. Sie wurde nach 8 Jähriger Beziehung verlassen, ich habe nach 15 Jahren verlassen. Sie wurde vor vollendete Tatsachen gestellt, ich habe vollendet. Unsere unterschiedlichen Erfahrungen, haben uns unterschiedlich geprägt. Das brauch man auch gar keinem negativ anlasten. Das ist eben so. Allerdings war ich in meinem Leben noch nie so glücklich wie mit dieser Frau. Ich stehe also nicht kurz davor zum Wiederholungstäter aus Gewohnheit o einem verinnerlichtem Charakter zu werden. Im Gegenteil, so sind wir beide dabei uns von unserem ursprünglichen Verhaltensmuster zu lösen und uns immer noch näher anzunähern. Du bist also nicht ganz alleine mit Deinem Problem:)
 
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  • #6
Ja, das kenne ich auch. Ich leide sehr darunter, kann manchmal nicht mal schlafen deswegen. Ich habe das schon immer und obwohl ich weiss woher diese Unsicherheit kommt (Kindheit, später auch ein paar Mal betrogen und/oder verlassen worden) hilft das alles nichts. Ich wüsste auch gerne wie man ohne lebt, aber bisher habe ich noch kein Patentrezept gefunden.
 
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  • #7
Tatsache ist, dass es jederzeit vorbei sein kann.

Für dieses "Problem" gibt es eine ganz einfache Lösung: lebe jeden Tag, als wäre er der letzte Deines Lebens. Es kann so viel passieren mit dem Ergebnis, daß nichts mehr ist wie zuvor. Daß der Partner plötzlich eine andere trifft, ist nur eine von tausend Möglichkeiten, er könnte auch vom Bus überfahren werden oder einen Schlaganfall erleiden oder was auch immer. Und dann gilt: gräme dich nicht daß es vorbei, sondern freue dich daß es gewesen. (m)
 
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  • #8
Kann mich #6 nur anschließen. Ich möchte den Aspekt einbringen, wie für Dich die Vorstellung ist, wenn Dein Partner plötzlich sterben würde. Fühlt sich das anders an als der Gedanke, wegen einer anderen Frau verlassen zu werden? m44.
 
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  • #9
Tja, da gab es "früher" mal diese heute so gesellschaftliche verachtete Institution Namens Ehe mit Treue in Guten wie in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, u.s.w. Ich würde mir so einen verbindlichen Treueschwur mit einer Partnerin wünschen.

m.
 
  • #11
Aber wie oft liest man, hört man, sieht man, dass man Knall auf Fall verlassen wird, nach 3, 5, 10, 20 Jahren...?!

Aber Hallo, Willkommen im Leben! Hier ist nichts 100% sicher, sei es ein Job, die Liebe, der Partner etc. vielleicht mal abgesehen von den Gefühlen zu deinen Kindern. Dafür, dass die FS schon 5J mit ihm zusammen ist und auch glücklich ist das aber weit hergeholt sich wegen hätte, wäre ... den Kopf unbegründet zu zerbrechen (man kann auch kaputtdenken/reden).
 
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