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  • #1

Trennung verarbeiten

Hallo,
mein damaliger Partner hat sich vor fast 2 Jahre von mir auf eine traumatische Weise getrennt. Ich habe die ganze Situation nicht verarbeiten können und hab immer noch Probleme mit dem Erlebten umzugehen. Ich habe mir bereits professionelle Hilfe gesucht, aber das hat nicht wirklich geholfen.
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will nicht mehr, dass das mein Leben behindert, weil ich seitdem ziemliche Probleme in meinem Studium bekommen habe. Bräuchte dringend einen Rat.
 
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  • #2
Ich denke, egal wie schlimm das Ende Eurer Beziehung war, es ist nun 2 Jahre her. Und für Dein heutiges Leben/Studium bist Du verantwortlich. Nicht Dein Ex Partner. Wenn Du heute weiter in Trauer, Rachsucht oder einfach in der Vergangenheit lebst, blockierst Du Dich selber. Trennungen gibt es überall und es hat eigentlich jeden schon mal getroffen. Auch gelitten hat schon jeder mal und man kennt diesen unendlichen Schmerz. Heißt: hinfliegen kann jeder mal, man muß nur wieder aufstehen. UND: erwarte nie, das Dich ein Partner glücklich machen soll(te). Als Partner kann man das Gefühl nur begleiten aber glücklich sein zu können, kommt von Innen.
 
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  • #3
Liebst du ihn noch wie damals? Oder ist es "nur" der Verlust der dir zu schaffen macht?
Ich frage deshalb, weil ich da einen Unterschied sehe.

Menschen kommen sehr schwer mit Verlust klar obwohl sie sich im Grunde (so allgemein) über die Ursachen dafür im Klaren sind.
Sieh es als ein Neuanfang. Versuch dir die positiven Dinge zu nehmen und starte völlig neu durch.
Und denk daran, du bist nicht allein mit diesem Problem.
 
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  • #4
Mir geht es sehr ähnlich wie dir. Er hatte in kürzester Zeit wieder eine Frau mit welcher er heute eine scheinbar glückliche Familie hat. Ich dagegen bin todtraurig und am Boden. Meine Therapeutin hat mir damals geraten, so lange zu leiden bis ich nicht mehr leiden kann. Sie sagte, ich wäre noch nicht tief genug am Boden. Irgendwann kam dann tatsächlich der Moment, in dem ich sowas von genug hatte von meinem Leiden. Seither geht es gaanz langsam bergauf. Es gibt aber auch immer wieder Rückfälle. Ich finde es bis heute unfair, dass ich nicht in der Lage bin mich jemandem zu öffnen (vielleicht nie wieder sein werde) und er alles Glück der Welt hat. Aber so ist es, und es gibt viele andere denen geht es auch so. Man muss auch lernen, sein Glück niemals von einem Mann/Kindern usw abhängig zu machen. Solches Glück hält selten ewig. Vielleicht hält es ein paar Jahre. Und dann? Ich habe viele Bücher gelesen, wie "wenn alles zusammenbricht" oder "wenn der Partner geht", am meisten hat mir aber geholfen "schiess ihn einfach auf den Mond". Ist sehr locker und lustig geschrieben und ich musste beim Lesen das erste Mal wieder lächeln. Viel Glück
 
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  • #5
Danke für die Antworten und die Buchvorschläge. Ich frage mich immer, wie manche Menschen so einfach damit klarkommen können, was sie anderen antun, aber wahrscheinlich sind deren Egos und Verdrängungsmechanismen wohl einfach stärker ausgebaut. Diese Rückfälle von denen du sprichst habe ich auch. Ich weiß, dass ich für mein Leben selbst verantwortlich bin, aber was soll ich tun, wenn die Psyche nicht mehr so funktioniert wie man es gerne hätte. Ich habe mir damals nach der Trennung erst versucht alles möglich einzureden. Es hat nicht geklappt, also habe ich angefangen zu lesen und zur Therapie zu gehen. Ich bin damit nicht weitergekommen, habe mich im Kreis gedreht und über mich selbst geärgert, also habe ich wieder versucht es zu verdrängen, aber es kommt immer wieder hoch. Mein Therapeut hat mir nach einiger Zeit geraten, dass ich es einfach verdrängen soll. Manche Dinge kann man einfach nicht verarbeiten, man kann nur versuchen damit klarzukommen.Ich denke nicht, das mein Problem daran liegt, dass ich nicht alleine glücklich sein kann. Ich bin nie ein Mensch gewesen, der unbedingt jemand anderen gebraucht hat und eine Beziehung haben musste um glücklich zu sein und bin auch niemand der ständig Bestätigung von Männern sucht um sich gut zu fühlen. Als er Schluss gemacht hat vor meiner Prüfungsphase, habe ich mich zusammengerissen, aber bin leider bei fast allem durchgefallen und das Bestandene war äußerst mies. Das hat mich dann alles noch mehr runtergezogen. Es sind immer mehr Dinge schiefgegangen und ich bin immer unsicherer geworden, während er anscheinend immer glücklicher geworden ist. Ich habe Rückhalt bei meinen Freunden gesucht, aber irgendwann sollte man ja aufhören darüber zu reden, die wollen sich ja auch nicht jahrelang das selbe Gedöns anhören. Aber ich habe auch gemerkt, dass wenn ich nicht darüber rede, es mir schlechter geht.
Jedenfalls mein Problem ist, dass ich fast überall an das was passierte ist, erinnert werde. Wenn ich rausgehe auf die Straße, wenn ich Nachrichten schaue oder Zeitung lese, dauernd kommen Ich kann mich ja nicht komplett von der Welt zurückziehen.
Er hat beim Schluss machen wohl alles falsche gemacht, was man falsch machen kann (erst rauszögern, Ignorieren, dann Behauptungen, dass er fremdgegangen wäre und würde, Beleidigungen, Lügen, kein klärendes Gespräch, sondern nur irgendwelche absurden Schuldzuweisungen etc. und eine gestörte Aktion mit den Ordnungshütern). Naja wenigstens hab ich so fast jede gemeine Trennungsart, die nicht rechtlich strafbar ist, wohl schon mal durchgemacht und einiges mehr. Leider bleiben einem die schlechten Dinge meist viel länger im Gedächtnis als die Schönen. Es kann doch nicht angehen, dass man erst durch eine neue Beziehung wieder geheilt wird und wie soll das überhaupt gehen. Wenn man beziehungsgestört in eine Beziehung reingeht, kann sie ja doch nur wieder gestört enden. Also ist wohl der einzige Ausweg allein zu bleiben....oder?
FS
 
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  • #6
vielleicht würde es helfen, die ganze Umgebung und den Freundeskreis und auch den Studien-Ort zu wechseln. Damit es irgendwann wirklich gar nichts mehr gibt, was dich an die Beziehungsphase erinnert.

Ich glaube, mir würde das helfen. Besonders ein Umzug. Es ist zwar ein großer Schritt, aber dann kommen die schmerzlichen Erinnerungen vielleicht nicht mehr und außerdem erlebst du dann, dass du auch alles mögliche ganz alleine hinkriegen kannst.

Eine neue Beziehung außerdem, zusätzlich, würde dir ganz sicher auch helfen können (käme natürlich auf den neuen Partner an).

W
 
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  • #7
Liebe FS

Nein, ewiges Alleinsein muss jetzt nicht die Konsequenz aus Deinen Erfahrungen sein. Ich würde sagen, lass Dir Zeit, bis Du Dich auf was Neues einlässt und nehme Dir Zeit für Dich. Tue Dir viel Gutes, mach Dinge, bei denen Du so konzentriert sein musst, dass Du gar nicht an Deinen Ex denken kannst. Vokabeln lernen, was für Dein Studium, sportliche Aktivitäten mit Freunden, etc.

Ich tue mir mit Abhaken ebenfalls schwer und versuche, “die Kraft der Gedanken“ zu nutzen. Um mein Mini-Ego zu stärken. Zähle Dir auf, was Du schon alles allein erreicht hast, wofür Dich andere Leute schätzen. Wenn Du das lang genug machst, bin ich sicher, dass Du merkst, Du kannst prima ohne den Ex sein. Der Dich gar nicht verdient hat im Übrigen. Und dann bist Du auch wieder offen für Neues, eine erfüllendere Beziehung.

Toi, toi, toi!
 
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  • #8
Leider gibt es nicht die eine und ultimative Lösung um den Kummer zu überwinden. Ich persönlich habe wohl wirklich alles versucht. Alternative Therapien (wie Kinesiologie und Hypnose), und auch eine klassische Therapie bei einer Psychologin. Leider hat alles nichts gebracht. Die Psychologin, welche ich ein Jahr nach der Trennung aufgesucht hatte, hat mir absolut nicht gut getan. Sie hat richtig auf mir rumgehackt und wollte mir einreden dass man nur sich selber lieben soll, sich selber genügen muss und es gar nicht nötig ist einen Partner zu haben. Ich habe ihr erklärt, dass ich davor 5 Jahre alleine war und sehr wohl gut alleine sein kann. Ich habe in der Zeit immer das Beste draus gemacht, war alleine auf Weltreise, habe einen guten Freundeskreis in einer neuen Stadt aufgebaut usw. Sie konnte nicht verstehen, dass ich mich nach jemandem sehnte und einen starken Kinderwunsch habe. Sie warf mir vor, ich wäre undankbar, denn ich hätte ja Schönheit und Geld! Ich habe ihre Praxis tränenüberströmt verlassen und habe mich nicht mehr bei ihr gemeldet. Sie verstand nicht, dass für mich LIEBE sehr wichtig ist. Heute denke ich, dass solche Therapien mehr Schaden anrichten als dass sie helfen. Manchmal muss man Dinge einfach mit sich selber ausmachen. Manchmal hilft nur Zeit. Oftmals hilft nur sehr viel Zeit. Viel Glück w32
 
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