Liebe FS,
Deine Beweggründe für Deine Fragestellung als auch der Inhalt Deines weiteren Statements sind absolut nachvollziehbar.
Du hast ihm NICHT nachspioniert, sondern hast via Zufall die Entdeckung der drei Kondome machen müssen. Dass Du zunächst mal perplex warst und die Sache nicht angesprochen hast, ist im Übrigen auch nachvollziehbar. So eine Entdeckung ist zunächst mal - obwohl damit natürlich kein Fremdgehen nachgewiesen ist - irritierend und man ringt zwangsläufig nach Worten und hat zig Fragezeichen im Kopf - zumal echte Fremdgänger, was im Falle Deines Partners zumindest nicht auszuschließen ist, im Lügen extrem trainiert sind und vermutlich auf eine direkte Ansprache sofort und einen Hauch von Röte im Gesicht eine Ausrede (z.B. das Kondom habe ich einen guten Freund gegeben) parat haben.
Wie hier schon geschrieben wurde, gibt es natürlich einige Gründe, die ohne Fremdgehen das Verschwinden des Kondoms erklären würden. Die Sache, die ich oben als Ausrede zitiert habe, klingt noch am wenig unwahrscheinlichsten, allerdings ist m.E. die wahrscheinlichste Variante nach wie vor der angedachte Gebrauch. Da sollten wir uns nix vormachen.
Zu bedenken ist weiterhin, dass Männer, die regelmäßig lange Dienstreisen in weit entfernte Regionen machen, extrem gefährdet sind. Die mangelnde Aufdeckungswahrscheinlichkeit und die Sicherheit fernab der Heimat tragen dazu bei, dass diese Berufsgruppe häufiger als andere vom Fremdgehen betroffen sind. Das ist ein Fakt. Vor dem Hintergrund ist in Deiner Fragestellung auch keine krankhafte Eifersucht zu erkennen, sondern Du stellst Fragen, die jeder gesunde Mensch stellen würde.
Fraglich ist, wie Du damit opportun umgehen solltest. Klar ist Ansprache der normale Weg. Aber ist eine "Erklärung" aus seinem Munde auch wirklich hilfreich, um das Problem zu lösen. Eben vor dem Hintergrund, dass passionierte Fremdgänger via Dialog nicht überführbar sind. Lässt eine scheinbar plausible Antwort nicht auch ein schales Gefühl zurück? Ich würde ihm nicht so schnell wieder den Weg in eine normale Beziehung ebnen, sondern IHM den Job auftragen, dass er das Vertrauen wieder herstellen muss, was nicht mit zwei, drei Sätzen mit schönen Worten zu bewerkstelligen ist. Dazu ist die ganze Story zu sehr von dem Eindruck geprägt, dass er nicht sauber agiert hat.
Im Übrigen müsste er extremes Verständnis für Deine Haltung haben, da er ja schon - unbegründet - eifersüchtig ist, wenn Du nur mal mit einer Freundin weggehst.
Sei selbstbewusst und gehe Deinen Weg. Er muss sich schon deutlich verändern, damit er als Partner für Dich weiterhin in Frage kommt -
so zumindest mein Tipp.