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maeuseschwaenzchen

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  • #1

Nach 14 Jahren und 2 Kindern hat Ehemann übelste Midlifecrisis, will aber keine Trennung. Was tun ?

Er hat festgestellt, dass ich seine einzige Partnerin bisher war. Er möchte in rein sexueller Hinsicht andere Frauen kennenlernen, habe ich ehrlich gesagt als Bitte um Erlaubnis zum Seitensprung angesehen. Er fühlt sich eingefahren, es kribbelt nicht mehr, wir machen zu wenig zu zweit, ich passe optisch nicht mehr in sein Beuteschema, wäre nicht mehr so lebenslustig und optimistisch wie früher. Er will mehr allein weggehen, auch mal ein paar Tage allein oder mit Kumpels wegfahren. Er war mürrisch, unfair den Kindern und mir gegenüber etc. Wir haben viel geredet und uns dafür entschieden zu kämpfen. Es ist jetzt fast 9 Monate her, seit es rauskam. Es ist alles besser geworden, der Sex, das menschliche Miteinander, wir geben die Kinder regelmäßig zur Oma.... Muss aber immer an die Sache mit dem Sex denken. Ich weiß nicht mehr, ob ich noch stark genug bin, immer damit zu leben. Hat jemand ähnliche Erfahrung, und kann sagen wie er/sie es gemacht hat.
 
G

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  • #2
Deine Ausführungen sind ein bisschen verwirrend. Was ist vor 9 Monaten rausgekommen? Die Midlife-Crisis? Oder das er "Erfahrungen sammelt"? Wodurch ist das alles besser geworden?
 
G

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  • #3
Vor 9 Monaten hat er von sich aus seine Misere gebeichtet. Nachdem ich ihn mehrfach auf seine Stimmung angesprochen hatte, hat er sich von sich aus geöffnet und mir alles erzählt, was ihn bewegt. Pluspunkt für ihn, da ich Männer kenne, die sich niemals so "öffnen" würden. Ich bin nach der Geburt des zweiten Kindes in eine typische "Muttertierrolle" verfallen, und in eine gewisse Hausfrauenlethargie. Der Knall vor 9 Monaten hat mir in dieser Hinsicht die Augen geöffnet. Ich hatte verlernt, einfach jeden Tag zu geniessen und zu lächeln. Er hat(te) seine Midlife Crisis - boom bang. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, und wir haben wieder zueinander finden können. Er sagt, sein Hauptaugenmerk liegt immer noch auf einem harmonischen Familienleben, er liebt seine Kinder abgöttisch und möchte mit mir alt werden. Ich glaube ihm das. Er fühlt sich momentan auch wieder richtig gut. Ich mich auch. Es ist wie früher in unserer Anfangszeit. Wenn da nicht die Sache mit dem Wunsch nach außerehelichen Sexerfahrungen wäre...
 
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helvy

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  • #4
Ich kann mich sehr gut in Deinen Mann hineinversetzen, denn es ging mir ähnlich wie ihm. Außer mit meinem Mann, von dem ich seit 5,5 Jahren getrennt lebe, habe ich keine anderen sexuellen Erfahrungen. Nach der Trennung von ihm wollte ich dieses "Defizit" nachholen ...

Weil es nicht so klappte, wie ich mir erhofft hatte, habe ich angefangen, mich umzuhören. Ich habe viele Beiträge zu dem Thema gelesen und konnte mit Beruhigung feststellen, dass es eine Menge Leute gibt, die nur ganz wenig oder keine sexuellen Erfahrungen gemacht haben. Jedes Leben ist anders und man kann es nicht kopieren. Man darf sich niemals - wirklich niemals - mit anderen vergleichen. Wenn für den einen viele wechselnde Partner gut sind, dann ist es für den anderen noch lange nicht so - vielleicht sogar schädlich.

Ich habe angefangen, für die Dinge dankbar zu sein, die ich habe: für meine Kinder, für meinen Beruf, für meine Arbeitsstelle und die Kollegen, für meine Familie, für meine Rücklagen. Ich denke, jeder bekommt etwas anderes geschenkt und wir haben keinen Anspruch auf irgendetwas und schon gar nicht auf alles.
 
G

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  • #5
Danke, #3 ! So, denke ich mittlerweile auch. Alles wenn und aber, hätte,könnte etc. sind hypothetisch. Was kommt, das kommt ! Ändern kann man sowieso nichts. Ich denke, selbst wenn er sich trennen würde, weil er doch etwas Anderes erleben möchte - ich komme auch so klar, habe meine zwei traumhaften Kinder, eine tolle Familie (auch Schwiegerfamilie !), viele Freunde, und den Mut und die Courage, es anzupacken im Zweifelsfall. Er sagt ja auch, dass er Angst hat, den sicheren Hafen und ein eigentlich sehr gutes Leben aufzugeben und festzustellen, dass es woanders nicht anders ist, oder schlechter, oder aber es ist toll für die erste Zeit, aber dann kommt genau die gleiche Routine. Ich habe auch gesagt, dass ich ihn "aus Liebe" gehen lassen würde, weil es sonst uns beide unglücklich macht.
 
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  • #6
Also ich kann nicht nachvollziehn, warum die sexuelle Erfahrung mit nur einem Partner ein "Defizit" sein soll. Ich würde mir wünschen das es so wäre; das ich meine Seelenpartnerin quasi schon im Sandkasten kennengelernt hätte. Die Hauptsache am Sex ist doch, daß es Spaß macht. Wenn er sich mehr Abwechslung wünscht, kann man doch auch so was tun. Habt ihr es mal mit Rollenspielen ausprobiert oder habt ein paar "Hilfsmittel" ausprobiert? Ein gemeinsamer besuch in einem (guten!) Sexshop kann schon viel ausmachen.
 
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  • #7
Hallo, #5 ! Ja, wir haben beim Sex alles Erdenkliche ausprobiert. Und nachdem es nach den Kiddies etwas eingeschlafen war, haben wir jetzt ein absolut tolles Sexleben. Das wird er auch nicht müde zu betonen. Er hat bloss im Kopf, dass es heutzutage leider Gottes scheinbar "unmännlich" ist, am Lebensende sagen zu müssen: "Ich hatte nur eine Frau." ! Er will offensichtlich mindestens 3-5 verschiedene Frauen "probiert" haben. Wahrscheinlich um dann festzustellen, dass es natürlich auch mit anderen Frauen Spaß macht, der Akt an sich aber immer der Gleiche ist. Aber dass ist nicht in meinem Sinn. Wenn es einmal passiert, und ich es mitbekomme, kann man über´s Verzeihen und Weitermachen reden. Aber ob ich das mehrmals mitmache, eher nicht. Ich will auch nie so ´ne naive Ehefrau werden, die von allen mitleidig belächelt wird, weil jeder mehr weiß als ich.
 
  • #8
Tja, ich kann mir vorstellen, daß ein Mann nicht nur eine Frau gehabt haben möchte und irgendwie denkt, ihm entgeht was. Ich selbst bin froh, als Frau schon mehrere Männern kennengelernt zu haben und weiß nun, dass mir nicht viel entgeht, wenn es erst einmal mit einem bestimmten Mann besonders gut paßt!

Ich finde, #5 liegt ganz gut: Versuche Du ihm doch, mehr Abwechslung zu bieten und etwas experimentierfreudiger zu sein.

Ich weiß aber nicht, ob das wirklich sein Problem lösen wird. Wenn sich so etwas ert einmal festgesetzt hat... Vielleicht kommt er ja durch viel bewußteres Leben wieder in die Spur, also viel mehr Ausflüge, auch mal ohne die Kinder, viel öfter mal wieder essengehen, romantischer sein, über Eure Gefühle noch offener sprechen.

Aber ehrlich, zu anderen Frauen gehen lassen, würde ich ihm auf keinen Fall. Das wäre für mich inakzeptabel und das würde ich ihm auch klarmachen.

Viel Glück!
 
G

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  • #9
Hallo, Frederika ! Wie schon bei #6 geschrieben: das mit dem abwechslungsreichen Sex, mit mehr Ausflügen zu Zweit etc. haben wir alles geschafft. Dass ist wieder völlig im Lot. Einzig und allein seine ihm fehlende Erfahrung mit anderen Frauen ist der Knackpunkt. Momentan ist er so zufrieden, dass diese Gedanken in den Hintergrund gerückt sind. Aber wie Du schon sagst, man weiß nie, wann/wo/wie das Ganze wieder hochkommt.
 
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  • #10
Ich würde als Frau versuchen, die Kontrolle zu behalten. Mit der ständigen Unsicherheit könnte ich nicht leben. Mir persönlich wäre es lieber, mein Mann ginge nach Absprache einmal entweder zu einer Prostituierten oder in einen Swingerclub, um es "auszuprobieren". Sonst wirft er sich vielleicht sein ganzes Leben lang vor, nie etwas anderes kennen gelernt zu haben. Und ich wäre in ständiger Alarmbereitschaft, ob er es wohl hinter meinem Rücken versuchen würde.
Fremdverlieben wäre der Super Gau schlechthin, eine Affaire mit Emotionen ein absoluter Trennungsgrund. Deshalb lieber "kontrollierter" Sexualkontakt, von dem ich weiß und der selbstverständlich mit Kondom abläuft.

Das ist natürlich sehr subjektiv, aber wenn ich den Mann und die Beziehung über alles liebe, dann wäre es ok für mich.
 
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  • #11
Von allen Optionen ist die Trennung natürlich die Dümmste. Sein Defizit ist nachvollziehbar. Besonders auffallend ist jedoch, dass er noch nicht mal mit seinen Kumpel einmal im Jahr wegfährt. Das wäre doch ein guter Startpunkt für ihn. Oder ein neues Hobby wie zum Beispiel Golf spielen. Das braucht endlos Zeit und lenkt ihn von seinen sexuellen Wahnvorstellungen ab. Mit diesen beiden Vorschlägen würde ich ihm mal entgegenkommen.
 
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  • #12
Es ist großartig, dass ihr offen darüber sprecht. Dass auch du an dir arbeitest und ihr euer Zusammensein jetzt mehr genießt, auf die wichtigen Dinge in der Partnerschaft achtet.

Dennoch.... ich verstehe deine Sorge. Naja, wenn er keine anderen Frauen gehabt hat, wird das immer wieder hochkommen. Wie soll er wissen, ob er etwas verpasst hat? Und das es gar nichts Verpasstes gibt?
Wie "erfahren" bist du? Vielleicht wäre bei einer möglichen nächsten Krise eine bedingte Auszeit sinnvoll? Ich hätte auch Panik. Aber jemanden, der unbedingt etwas ausprobieren will, den wirst du so und so nicht aufhalten können.....
 
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  • #13
Es ist schon erstaunlich, was die Propaganda "man müsse soundsoviel Erfahrung" (Männer / Frauen) gemacht haben, in den Köpfen anrichten kann. Ich habe leicht reden, weil - ich habe genug Erfahrungen sammeln dürfen. Und ich sage heute: ich weiß vielleicht, dass ich nichts vermissen muss - aber einen Gefallen habe ich mir damit mit Sicherheit nicht getan. Nur kann ich es nicht mehr ungeschehen machen.

Ich bin heute überzeugt davon, dass es kein größeres Glück gibt als eine erfüllte, auf Exklusivität gründende Partnerschaft. Und ja, dazu gehört auch die Vergangenheit. Einmal in die "Beliebigkeit" gerutscht... kann es niemals mehr echte "Exklusivität" geben - und Treue wird auch nicht leichter dann, denn die Hemmschwelle erst mal runtergesetzt ist. Schade...
 
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