Das ist wohl eher ein Ausnahme-Mann. Alle Paare, die ich kenne, sagen etwas Anderes.
Eine Geburt ist etwas völlig Natürliches und Männer wissen heute schon vor der Geburt, wie so etwas abläuft.
Ach Gottchen, das arme Männlein.
Mein Mann wollte mit, ich habe ihm die Entscheidung gelassen, dennn ich wollte es ihm weder verbieten noch von ihm verlangen.
Er saß unten und sah schon, dass unser Sohn schwarze Haare hat, bevor der Kopf da war. Mein Mann fand das spannend und ergreifend. Er sagt heute noch, dass das das Größte in seinem Leben war. Wir haben das Kind zusammen gezeugt und zusammen geboren.
Und genau so kenne ich es von allen Paaren, mit denen ich gesprochen habe.
Niemand würde das zugeben, dass er die Geburt Ekel erregend und schockierend fand. Dass es das schönste im Leben war usw. usw. das sagen doch alle, das ist halt political correct.
Ich fand es megaätzend.
Unter irrsinnigen Schmerzen zu krepieren oder Brechdurchfall zu haben ist auch
NATÜRLICH, deshalb ist es aber noch lange nicht postiiv, geschweige denn angenehm.[/B]
Dass es VORHER alle wüssten, ist auch Quatsch. Ich wußte das nicht, gerade weil die anderen es nicht erzählen, sondern immer nur glorifizierendes Gequassel von sich geben. Hinterher, als ich es negativ berichtet habe, da hatten plötzlich ganz viele Bekannte und Freunde eine eigene Horrorstory beizusteuern, aber so lange niemand es wagt, das Tabu zu brechen und eine Geburt mal wahrheitsgemäß zu beschreiben, machen alle bei dieser Heuchelei mit.
Und von den vielen geistig und körperlich behinderten Kindern sagt auch niemand etwas. Ich kenne im Bekanntenkreis eine Frau die Zwillinge bekommen hat, eines tot ein anderes ein Leben lang schwerst geistig und körperlich behindert. Sie ist rund um die Uhr nur noch mit der Pflege dieses schwerst kranken Kindes beschäftigt. Ihr Leben ist gelaufen.
Aber das ist ja alles NATÜRLICH und deshalb ja sooo toll. - Denen die hier so eine große Klappe riskieren, die können ja mal nur einen Tag mit jemandem tauschen, dessen Schicksal sich durch eine Geburt in eine Hölle verwandelt hat. - Und dieser Gefahr sind sich halt sensible Menschen bewußt, denn bei einer Geburt können ein paar Sekunden darüber entscheiden, ob ein Kind ein Leben lang behindert bleibt, weil es z.B. die Nabelschnur um den Hals hatte und zu lange keinen Sauerstoff bekommen hat.
Was meinem Kind passiert wäre, wenn ich wie viele andere Schwangere nachts bei einem Assistenzarzt mit einer Hebamme, die übrigens völlig unnütz ist, da sie bei Komplikationen überhaupt nichts machen kann, gelandet wäre, und sich nicht der Chefarzt, Oberarzt sowie Assistenzarzt alle komplett um mich gekümmert hätten, das möchte ich mir echt nicht ausmalen. Gott sei Dank war ich Privatpatientin mit Chefarztbehandlung, sonst hätte ich jetzt wahrscheinlich auch ein behindertes Kind, denn die Sauerstoffmaske für das Baby kam im letzten Moment, nachdem ein Arzt das Kind im Eiltempo rausgeholt hatte. Der Oberarzt hatte das gecheckt und gesagt: "Dem Kind geht es schlecht, das muß sofort raus!" und es rausgeschitten. Die depperte Hebamme, die ja bekanntlich die Ruhe weghaben, die hat das gar nicht bemerkt.
Jeder der hier was von NATÜRLICHKEIT faselt, sollte mal checken, das es NATÜRLICH ist, dass Kinder mit Nabelschnur um den Hals oft behindert wären. Es ist der modernen Medizin zu verdanken, wenn das gut ausgeht, nicht einer faselnden Hebamme, die nur sagt wie man atmen soll usw. - Wenn jemand eine Hausgeburt mit einer Hebamme durchführt und das geht gut, dann hätte er das genauso gut auch allein hinbekommen, denn Hebammen machen weder Dammschnitte, geschweige denn Notkaiserschnitte. Das ist zwar NATÜRLICH, aber Wahnsinn, genau wie es NATÜRLICH war, dass viele Frauen und Kinder früher bei Geburten gestorben sind.