G

Gast

Gast
  • #1

Mein Ex-Mann erzählt unserem Sohn Gemeinheiten

Guten Abend!

Es geht mir leider sehr schlecht und ich hoffe auf Trost, eventuell einen Rat, eine andere Sichtweise...

Mein Sohn (inzwischen 11) wohnt seit 2 Jahren auf seinen eigenen Wunsch hin und den seines Vaters beim Vater. Ich war dagegen, da der Sohn und ich ein gut eingespieltes Team waren und ich ihn sehr liebe.

Der Vater hingegen zu ihm nur eine "Schönwetter-Beziehung" führte, die ich aber immer unterstützt habe (wie dämlich, wenn ich jetzt daran zurückdenke)

Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt und mit einem Kinderpsychologen, dem Jugendamt, der Kleine musste mit knapp 9 vor Gericht vorsprechen... mir war es zuviel (auch für ihn) und ich gab dann nach. Es ging mir damals schon schlecht dabei, weil ich meinen Ex einfach für einen schlechten Menschen hielt und hatte noch gar keine Ahnung wie schlecht...

Nach und nach kam es dann zu Situationen, dass mein Kleiner Andeutungen machte, er wolle sich selbst verletzten "sich ein Messer in den Bauch rammen"... das ist schon lange her, aber ich heule schon wieder, wenn ich daran denke.

Es hat sich viel später rausgestellt, dass mein Ex ihm gesagt hatte, ich wollte ihn als Baby nicht haben, hätte ihn abtreiben wollen und ich denke, mein Sohn möchte wissen, ob ich immer noch will, dass er tot ist. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich muss aufhören, sehe vor lauter Geheule keine Tasten...

Vielen Dank im voraus für eure Meinungen dazu.

PS: Es gab eine schmutzige Scheidung muss ich vielleicht erwähnen. Grobheiten von seiner Seite, falsche Vorstellungen, was ich ihm für die Eigentumswohnung schuldig wäre...
 
G

Gast

Gast
  • #2
Stimmt das denn, was dein Sohn+Ex gesagt hat? Das wäre schon wichtig und interessant!

Ansonsten würde ich mir darüber nicht mehr so viele Gedanken machen. Ich habe als Kind meiner Mutter auch schon gewalttätige Sachen gesagt, wie "ich schlitz mir die Kehle" auf. Wer solche Sachen äußert, tut es selten. Es ist nur eine Trotzreaktion, um Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen, sie sozusagen, zum Zuhören zu bewegen, wenn sonst nichts mehr hilft.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Völlig unabhängig davon ob es stimmt oder nicht - sowas erzählt man einem Kind nicht!

Was sollte das auch bringen, ausser eine kleine verletzte Seele, die ständig mit sich hadert. Nein, nein - sowas macht man nicht!!!

Anstatt hilflos herumzuheulen, sollte die Fragestellerin sich mal bewusst machen, dass sie als Mutter eine wichtige Person für den Sohn ist, die ihm den Weg weisen kann. Dazu gehört Stärke. Auch Stärke beim Abwehren von so unverantwortlichen Sprüchen und Aktionen des Vaters. Da muss man sich auch mal kompetente Hilfe von aussen holen (Jugendamt, Anwalt etc.)

Hilflos und untätig In Tränen auszubrechen, wenn der kleine Sohn in der Sache nachfragt ist völlig kontraproduktiv. Sowas verunsichert den kleinen Kerl doch nur noch mehr! Liebe FS, werde dir mal klar, wie du deinem Kind künftig aufrecht, stark, klar denkend und liebevoll begegnen willst.

Und dann kläre die Situation mit deinem Ex-Mann. Wenn ihr Probleme miteinander habt, dann haltet den Jungen da raus. Der hat verdient, dass er behütet mit guten Vorbildern heranwächst.
 
G

Gast

Gast
  • #4
FS, Du erzählst hier eine Opfergeschichte. Dir war alles zuviel vor Gericht, Du heulst die ganze Zeit, Dein Ex ist ein schlechter Mensch usw. Das bringt niemanden weiter. Putz Dir die Nase, akzeptiere, dass es verschiedene Meinungen gibt und bleibe in Deinem Einflussbereich. Ein Kind braucht stabile Bezugspersonen. Denkst Du, Du sammelst Punkte bei Deinem Sohn wenn Du herumheulst und ständig übersensibel und überempathisch reagierst?
Bau Dir ein stabiles zufriedenes Leben auf und sei Deinem Sohn eine verlässliche Instanz. Rede nicht mehr über den Vater. Es reicht zu sagen: "wir haben zu vielen Themen unterschiedliche Meinungen, daher sind wir auch getrennt". Um Reibungen zu vermeiden tausche mit dem Vater sachlich per Email die Infos bezüglich des Sohnes aus, was Schule, Musik- oder Sportunterricht etc. angeht.
Jungen bevorzugen oft den Vater in dem Alter - aber eine sportliche, hübsche, nette Mutter wollen sie auch. Frau, 48
 
G

Gast

Gast
  • #5
Hier die FS.

Danke für die Antworten.

Eure Vermutungen: Nein, so ist es nicht, ich heule nicht herum, wenn mein Kind mit mir spricht, oder auch nur im Haus ist. Gestern abend war ich halt wieder sehr emotional.

Zur ersten Antwort: Am Anfang der Schwangerschaft habe ich laut über eine Abtreibung nachgedacht, das ist richtig, weil halt die Beziehung leider von vornherein nicht sehr stabil war. Jedenfalls haben wir uns dann aber gemeinsam für das Kind entschieden.

@ #3Und ich habe auch nicht vor Gericht geheult..aber mein Sohn war nicht er selbst, welche Parolen er aus dem Ärmel geschüttelt hat. Und dieser unfähige Kinderpsychologe hat jeden Slogan als Meinung meines Sohnes angenommen. Also, wenn Ex, Psycho (angebglich im Namen des Kindes), Kind selbst (wer will schon bei einer Mama sein, die einen töten wollte, aber das wusste ich damals nicht) und Gericht anderer Meinung sind als ich... war schon sehr schwierig.

Ich habe mich dann auch mit dem Argument selbst getröstet, dass Väter (angeblich) so wichtig für heranwachsende Söhne sind. Nur, der ist ja skrupellos oder total bescheuert!

Denn ich bin , danke #2, auch der Meinung, dass es sehr schlecht für das Kind ist, vom Papa zu erfahren, die Mutter wollte es killen. Tatsache ist: ich habe mal darüber nachgedacht, einen kaum 1cm langen, mir unbekannten Wurm entfernen zu lassen... ist das etwa das selbe?
Für mich ist es nicht das selbe, so ähnlich habe ich auch vor meinem Kind argumentiert, aber es fühlte sich nicht OK an. Sein Blick hieß nicht: "Dann ist ja alles gut."
Dann habe ich Vergleiche gemacht und sagte zu ihm: "Wenn ich schlecht drauf bin und sage: ich reiße alle Blumen aus, ich will sie nicht! Aber dann überlege ich, was ich wirklich möchte. Dann pflege ich sie, gieße sie und gib ihnen einen guten Platz, damit sie schön Wachsen. Was ist wichtiger, meinst du, das im Ärger gesagte, oder das gemachte?" so ähnlich... ich denke das war besser.

Dass er den Kleinen und mich in so eine schlimme Situation brachte (und noch andere Sachen) verzeihe ich dem Ex nicht. Ich möchte keinen Kontakt zu ihm. Und er auch nicht zu mir.

Trotzdem mach ich mir wahnsinnige Sorgen unter welchem schlechten Einfluss der Sohn heranwachsen muss. Und natürlich gebe ich mir dafür großteils selbst die Schuld, hätte ich es doch nie soweit kommen lassen!

Mein Kind wollte ich immer aus Streitigkeiten heraushalten, bitte mir nichts dergleichen vorzuwerfen, aber von Anfang an hat der Ex ALLES über den Kleinen gespielt. Dagegen bin ich machtlos!

Und ansonsten... ich bemühe mich. :) Bin erfolgreich, liebevoll und gutaussehend, aber wenn ich mein Kind nicht vor Unglück bewahren kann ist alles nichts.
 
G

Gast

Gast
  • #6
Ich bin auch der Meinung, dass, ganz ungeachtet der Frage, ob die Abtreibung nun tatsächlich angedacht oder überhaupt nicht zur Debatte stand, ein Kind solch erschütternde Worte niemals von den eigenen Eltern hören sollte.

Dennoch haben Deine Erklärungsansätze, auch wenn sie gut gemeint gewesen sein mögen, die Sache nicht unbedingt besser gemacht:

Tatsache ist: ich habe mal darüber nachgedacht, einen kaum 1cm langen, mir unbekannten Wurm entfernen zu lassen... ist das etwa das selbe?
Für mich ist es nicht das selbe, so ähnlich habe ich auch vor meinem Kind argumentiert, aber es fühlte sich nicht OK an. Sein Blick hieß nicht: "Dann ist ja alles gut."

Das wundert mich überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass die ethische Frage nach dem Entstehungszeitpunkt von Leben das abstrakte Denkvermögen eines 11jährigen bei Weitem übersteigen, hast Du Deinen Sohn mit einem Wurm (-> Assoziation: schleimiges Ungeziefer) verglichen, der entfernt (-> Assoziation: Entsorgung einer unliebsamen, unbedeutenden oder überflüssigen Sache) werden muss. Da das Thema sehr persönlich ist, sieht der Junge in dem "Wurm" nur sich selbst.

Besser wäre vielleicht, Du würdest Dich unpersönlich halten, solange Du die Vergangenheit erläuterst und persönlich werden, wenn Du Dich auf die Gegenwart beziehst. Insofern solltest Du ihm verständlich machen, dass nicht er unerwünscht war, sondern die damaligen Umstände.

Dann habe ich Vergleiche gemacht und sagte zu ihm: "Wenn ich schlecht drauf bin und sage: ich reiße alle Blumen aus, ich will sie nicht! Aber dann überlege ich, was ich wirklich möchte. Dann pflege ich sie, gieße sie und gib ihnen einen guten Platz, damit sie schön Wachsen. Was ist wichtiger, meinst du, das im Ärger gesagte, oder das gemachte?" so ähnlich... ich denke das war besser.

Auch hier: Blumen herausreißen, ich will sie nicht, Ärger ... das bezieht das Kind alles auf sich und ist damit nicht wirklich besser.

Erkläre ihm, dass die damalige Situation ungünstig für das Aufziehen eines Kindes (unpersönlich halten / irgendein Kind, nicht Dein Kind) war und Du deshalb Angst hattest, ihm nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken zu können. Betone auch, heute froh zu sein, dass Du damals nicht auf diese unsinnigen Gedanken gehört hast.

Hier ist die Betonung eine ganz andere:
Du kommst damit von dem zu entfernenden Wurm bzw. der herauszureißenden Blume auf die angsteinflößende, vergangene Situation. Nochmal: nicht er war ungewollt, sondern die Umstände.
Außerdem hebst Du hervor, dass er aufgrund seiner Bedeutung für Dich nur das beste verdient habe (Aufmerksamkeit) und Du Angst davor hattest, ihm dies nicht bieten zu können (nicht er war Auslöser Deiner Gedanken, sondern die durch die Situation entstandenen Ängste).
 
G

Gast

Gast
  • #7
Es gibt auch Paartherapien für Geschiedene... das würde ich für dringend angebracht halten bei euch... denn der Krieg geht nur auf Lasten des Jungen und du kannst ihn nicht selbst beenden. Ich kenne das von einer viel harmloseren Scheidungsgeschichte einer Freundin, bei der die Kinder darunter leiden mussten, dass die Eltern nicht aufgearbeitet hatten und sich gegenseitig beschuldigten.
Man muss nachher nicht befreundet sein, aber verstehen, dass man IMMER GEMEINSAM ELTERN bleiben wird.
Leider kenne ich das auch, dass oft einer der Partner zu so einer Therapie nicht einwilligt. Dann bleibt dir nur, deinem Sohn immer zu signalisieren, dass du ihn liebst, du für ihn da bist und er immer immer immer zu dir kommen kann, egal was passiert ist oder noch passieren wird.
Du solltest allerdings aufhören, dich vor dem Jungen zu rechtfertigen. Fragen beantworten ja, rechtfertigen nein. Nicht dich erklären, aber ihm zeigen, dass er dir wichtig ist. Und ihm ansonsten die Ruhe lassen, egal wie weh es tut. Irgendwann durchschaut er das Spiel und wenn es erst mit über 20 ist.
So habe ich umgekehrt das Spiel meiner Mutter gegen meinen leiblichen Vater mit Anfang 20 durchschaut - und habe den Kontakt zu ihr abgebrochen.

Alles Gute und Liebe!
 
G

Gast

Gast
  • #8
Du bist in einer schwierigen Situation. Aber du kannst sie meistern:

1. Kinder hassen nichts so sehr, als wenn ein Elternteil über das andere negativ spricht. Wir meinen das auch (wie der andere Partner) machen zu müssen, damit das Kind uns nicht negativer als das andere Elternteil sieht. Entspanne dich. Hier arbeitet die Zeit für dich: Die Kinder erkennen es irgendwann von selbst.

2. Kinder fühlen sich immer dort wohl, wo eine angenehme, entspannte, heitere Stimmung herrscht. Sorge dafür, dass das so ist, wenn ihr zusammen seid.

3. Der Sohn wohnt jetzt beim Vater. Das bedeutet auch, dass er zunehmend mit dem Vater Stress haben wird, denn die Pubertät liegt noch vor ihm. Auch hat der alleinerziehende Partner den Alltagsstress zu bewältigen. Betrachte das, als einen Vorteil für dich, der einfach durch die Umstände besteht.

4. Sorge dafür, dass du mit deinem Kind in Kontakt bleibst. Erwarte nicht, dass dein Sohn dich anruft. Das machen Jungs in dem Alter ungern. Entspanne dich und ergreif die Initiative. Oft sind kleine kontakte zwischendurch besser als die gemeinsam verbrachten Wochenenden (an denen die Jungs vorm Computer abhängen). Lad ihn zum Essen in eine Gaststätte ein. Fahr ihn zur Sportveranstaltung. Geh zu Schulveranstaltungen.

5. Bringe ihm Wertschätzung entgegen. Sage ihm: "Das hast du toll gemacht. Ich bin stolz auf dich!" "Was hab ich nicht für einen tollen Sohn!" "Na, mein Lieblingssohn, was soll`s heut Mittag geben?"(wenn du mehrere hast: kleiner oder großer oder mittlerer Lieblingssohn). Wuschel ihm mal übern Kopf :" Na mein Kleiner!" (oder "Na, mein Großer!"), "Ich bin sooo froh, dass ich dich habe!"

6. Finde eine positive Einstellung zu deinem Ex. Meiner hat meinen Freunden Dinge über mich erzählt, die sie veranlasst haben bei mir nachzufragen. Er hat schmutzige Wäsche bei meinen Verwandten gewaschen, meinen Kindern gegenüber dauerhaft so schlecht über mich gesprochen, dass diese ihn irgendwann zu einem Gespräch gebeten haben, in dem sie ihm mitteilten, dass er das bitte unterlassen soll. Er ist bis heute absolut negativ auf mich eingestellt. Aber meinen Kindern signalisiere ich immer, dass ich der Meinung bin, man sollte auch nach einer Trennung gemeinsam am Tisch sitzen können (z.B. zu einer Hochzeit...) Das schätzen sie sehr.

Ich habe zu meinen jugendlichen Kindern einen sehr gutes Verhältnis, obwohl ich sie bei einem wütenden Ex zurückgelassen habe,
Werde ein fröhlicher Mensch! Das ist das beste, was du in dieser Situation für deinen Sohn tun kannst!
 
G

Gast

Gast
  • #9
Vielleicht solltest du dich mal "neben dich stellen" und schauen, was du da so alles veranstaltest und von dir gibst. Wäre mit Sicherheit hilfreich. Und eins kannst du mir glauben: auch Kinder im Alter von 9 und 11 Jahren haben durchaus ein Gespür dafür, was ihnen gut tut. Wenn der Sohn sich bei dir so wohl gefühlt hätte, wie du dir selbst glauben machen willst, dann hätte er das auch artikuliert. Spätestens dann, wenn er Personen gegenüber sitzt, die von außen drauf schauen.
Vielleicht lernst du erst einmal, Entscheidungen, die nicht nach deinem Gusto sind, zu akzeptieren. Auch wenn du es gern anders hättest, dein Sohn hat die Entscheidung getroffen. Und jetzt noch von einer Schönwetterbeziehung zu seinem Vater zu sprechen, wo die beiden seit zwei Jahren Alltag leben, ist schon ziemlich schräg.
Ansonsten würde ich dir den Rat geben, dich schleunigst an eine Mediation zu wenden. Auch wenn dir das, was du dort erfahren wirst, nicht wirklich gefallen wird. Aber es wäre für alle Beteiligten mehr als hilfreich. Ganz besonders für deinen Sohn. Und angeblich geht es dir ja nur um das Wohlergehen von diesem.
w/46
 
G

Gast

Gast
  • #10
Vor einem 11jährigen Kind kann man nicht argumentieren, warum man evtl. über eine Abtreibung nachgedacht hat. Einem Jungen in dem Alter, der noch dazu manipuliert wird und Probleme hat, sollte man einfach sagen, dass diese Geschichten, die sein Vater erzählt, so nicht stimmen und fertig.
Alles andere kann man ehrlich erzählen wenn er stabiler und älter ist.
Das ist zwar jetzt zu spät, aber sollte dein Ex nochmal irgendwelche Geschichten erzählen, um dich in den Dreck zu ziehen, dann sag deinem Sohn, dass das nicht stimmt und basta.
Abgesehen davon spielt es doch keine Rolle, ob du abtreiben wolltest oder nicht. Du hattest berechtigte Zweifel an dem Mann und das ist dein gutes Recht!
Aber rede vor dem Kind nicht auch schlecht über deinen Ex. Sonst fühlt sich das Kind total zerrissen und die Situation macht alles nur noch schlimmer.
Offenbar bist du an einen eiskalten, manipulativen Egozentriker geraten. Eine gute Freundin von mir hat eine ähnliche Geschichte erlebt. Ich verfolge das mittlerweile schon seit über 10 Jahren. Die Tochter wurde auch aufs Heftigste von ihrem Vater gegen die Mutter aufgehetzt. Mittlerweile ist sie 19 und will so gut wie nichts mehr von ihrem Vater wissen. Irgendwann rächt sich das Leben an solchen Leuten.
Sorge selbst gut für dich und für eine positive Atmosphäre zwischen dir und deinem Kind.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
 
G

Gast

Gast
  • #11
Ich finde das so schlimm, wenn Kinder so zwischen den Eltern hin und hergezogen werden. Sehe das immer als Bild vor mir, so als ob das Kind dann irgendwann in der Mitte durchbricht. Solange du heulend in der Ecke sitzt, kannst du nicht für deinen Sohn da sein. Halte dich da raus, was dein Mann macht, alles vielleicht nur Gerüchte, wende dich da an Profis (Beratungsstelle, Therapie). Ansonsten versuche, die Beziehung zu deinem Sohn aufrechtzuerhalten und in seinem Beisein nicht schlecht über den Vater zu reden. Vielleicht folgt er ja deinem guten Beispiel. Wenn das Gezacker zwischen euch Eltern weiter geht, dann droht deinem Sohn eine heftig schwierige Pubertät und Verhaltensauffälligkeiten werden dann zwangsweise die Folge für ihn sein Hoffentlich findet der Junge seinen Weg und schafft es, sich von euren Streitereien irgendwann abzuschotten, möglichst früh auszuziehen und auf eigenen Füßen zu stehen. Warum hast du denn vor zwei Jahren nicht über eine Anwältin versucht, ihn bei dir zu behalten, zwei Jahre später heulen ist zu spät, was soll das, erwartest du etwa, dass dein elfjähriger Sohn dich tröstet? Du musst doch für ihn da sein und nicht umgekehrt.
 
G

Gast

Gast
  • #12
Zum einen zum Thema schwierige, existenzielle Gespräche mit einem Kind (habe mich beraten lassen, da leider notwendig). Es gibt zwei Empfehlungen:

1. Den Ball flach halten.
2. Dem Thema bzw. dem Gespräch am Ende immer eine positive Wendung zum Guten geben.

zu 1.: Ein Kind kann nicht einschätzen wie ernst eine Sache ist und fragt deshalb nach. Die Art und Weise wie der Erwachsene reagiert gibt schon entscheidende Hinweise, wie ernst das Thema ist. Man sollte die Frage schon ernst nehmen, aber auch nicht überdramatisieren.
zu 2.: Kinder stehen auf "Happy-Ends". Auch wenn es einem schwer fällt: Die Geschichte muss einen Wendepunkt zum positiven haben.

An deinem Beispiel: Das mit dem Wurm und den Blumen hätte ich nicht erzählt. Wenn das Thema nochmal aufkommt würde ich sagen: Das kommt schonmal vor, dass Eltern sich unsicher sind und sie für eine kurze Zeit nachdenken und überlegen, da kannst du, Sohn, nichts dafür und das hat nichts mit dir zu tun. Wir, der Papa und die Mama, haben uns aber ganz schnell entschieden, dass du sehr erwünscht bist und haben uns sehr auf dich gefreut. Vielleicht kannst du ihm auch ein paar Geschichten aus der Schwangerschaft erzählen, wie es war, als du zum ersten Mal einen Tritt oder einen Boxer von ihm gespürt hast oder was es da so alles gab, wie er auf die Welt gekommen ist, wie es war, als du ihn zum ersten Mal in den Arm genommen hast...
Und wenn ihn das Thema so interessiert und beschäftigt, kannst du es ja immer mal wieder einfließen lassen. Also nicht krampfhaft ´ne Schallplatte auflegen, wie toll die Schwangerschaft war, sondern beim nächsten Zoobesuch, wenn man Tierbabys sieht, nochmal nebenbei sagen, wie das war als er ein Baby war. Vielleicht bei Gelegenheit auch mal gemeinsame Fotos anschauen.

Zum anderen zur Gesamtsituation. Erstmal Hut ab vor deiner Größe, die Beziehung des Kindes zum Vater zu fördern und dann auch noch das Kind zum Vater zu lassen. Bei mir als Vater ist es umgekehrt. Also die Mutter hat enorme Probleme, aber Gericht, Jugendamt, Psychologen etc. haben zu Gunsten der Mutter entschieden.
Meine ex hat unsere Familie auch in furchtbare Situationen gebracht, wo das Kind dann verunsichert war und ich mir Beratung geholt habe, wie man das mit einem Kind bespricht.

Es hilft aber alles nichts. Man muss die Situation meistern so gut es geht und nach vorne schauen.
Ich persönlich halte es so, dass ich die Verantwortung übernehme. Ich bin ja verantwortlich dafür, dass ich es nicht geschafft habe, das Jugendamt und das Gericht davon zu überzeugen, dass es besser gewesen wäre wenn das Kind bei mir geblieben wäre.
Manchmal scheitert man in bestimmten Situationen aber das Leben geht weiter und Hauptsache man ist für das Kind da.

m,41
 
G

Gast

Gast
  • #13
Es gibt auch Paartherapien für Geschiedene... das würde ich für dringend angebracht halten bei euch... denn der Krieg geht nur auf Lasten des Jungen und du kannst ihn nicht selbst beenden.

Bei allem Verständnis für eine gewisse Harmonie und einen verantwortungsbewussten Umgang als Eltern mit der Situation im Sinne des Kindes. Manchmal passieren Dinge zwischen Himmel und Erde bzw. zwischen zwei Menschen, wo es am besten ist, Gras über die Sache wachsen zu lassen und nicht weiter darin herumzubohren und nicht zu versuchen, dass irgendwie aufzuarbeiten.

Da ist es dann besser, beide gehen ihre getrennten Wege und kümmern sich jeder so gut es geht um das Kind.
 
G

Gast

Gast
  • #14
Ich verstehe nicht warum du mit deinem 11-jährigen Sohn über Abtreibung diskutierst. Ein 11-jähriger hat keinen Bezug zu sich als Fötus, es gibt nur ihn im Hier und Jetzt. Sag ihm, dass du ihn liebst und keinesfalls weggeben oder tot sehen möchtest - weder jetzt noch in Vergangenheit. Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein...

Zu deinem Ex-Mann: Natürlich erzählt man einem Kind nicht, dass es eventuell abgetrieben werden sollte, aber er erzählt zumindest die Wahrheit und keine Lügenmärchen. Somit kann man ihm nur vorwerfen, dass er versucht euer Kind gegen dich auszuspielen. Das Kind wird als Spielball missbraucht um Macht zu demonstrieren - das ist ziemlich schäbig, lässt sich aber leider nicht verhindern.

Jetzt kannst du dich nur um Schadensbegrenzung bemühen und deinem Kind genügend Geborgenheit geben und möglichst viel Zeit mit ihm verbringen. Und sag deinem Exmann in ruhigem sachlichen Ton, dass du sein Spiel durchschaut hast und es ekelhaft findest, wie er euer Kind missbraucht.
 
G

Gast

Gast
  • #15
Hier die FS.
[Mod]
Und ansonsten... ich bemühe mich. :) Bin erfolgreich, liebevoll und gutaussehend, aber wenn ich mein Kind nicht vor Unglück bewahren kann ist alles nichts.



ich habe mir deine frage und die bisherigen antworten durchgelesen und ich finde, dass viele gute ansätze dabei waren. dass keine vorhandene lösung dabei war und dass einige vermutungen nicht zutreffen, glaube ich dir. trotzdem merke ich, dass du an einem punkt bist, an dem du dir selbst helfen solltest. wenn man mit dem gedanken spielt, seine blumen auszureißen, aber sie dann gießt, ist lobenswert. jedoch finde ich die tatsache, dass du dich mit solchen gedanken beschäftigen musst und dann noch stolz auf dich sein musst, dass du´s nicht getan hast, erschreckend. du schreibst in einem forum? das ist verständlich und ein zeichen dafür, dass du hilfe suchst. geh doch zu jemandem, der dir professionell helfen kann, einem psychologen. natürlich ist das wohl deines sohnen extrem wichtig, aber du kannst ihm nicht helfen, so lange du dir helfen müsstest.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
G

Gast

Gast
  • #16
Hier die FS.

Wieder vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

Meine Rechtfertigungen/Erklärungen zum Thema Abtreibung fandet ihr durchwegs nicht so gut. Naja, leider ist es jetzt aber zu spät und ich möchte das Thema ohne neuem Anlass eigentlich nicht anrühren. Aber immerhin gab es bei meiner Argumentation ja ein "Happy End".

Dass ich mit meinem Kind schöne Unternehmungen mache und oft auch ganz banale schöne Sachen (kochen, spielen, tratschen), das läuft sowieso. Und wir sehen uns auch gerne Fotos zusammen an.
Ich sage öfters, weil er ist wirklich ein aufgeweckter Sonnenschein (meistens) "Du bist so ein Schatz, hast vom Papa und von mir nur die allerbesten Eigenschaften geerbt. Vom Papa zB. das und das, von mir das und das..." Ich bemühe mich sehr über den Vater nie abwertend zu reden.
Wir sehen uns jede Woche und ich sehe ihm an, dass er sich grundsätzlich sehr wohl bei mir fühlt, aber auch, dass er manchmal nicht weiß, ob er mir vollständig vertrauen kann.

Wenn Kinder später ihrem Vater draufkommen, dass er sie manipuliert hat, dann schmerzt das sicher sehr. Und das "Kind" wendet sich dann vielleicht vom Vater ab, aber das wünsche ich meinem Sohn nicht. Es tut mir sehr leid, wenn manche von euch das erlebt haben.

Mit meiner Entscheidung damals das Kind zum Vater gehen zu lassen habe ich versucht loszulassen und einzusehen, dass meine Meinung nicht unbedingt richtiger sein muss als die von , Psycho, Vater, Kind und Gericht (hat sich der Mehrheit angeschlossen) zusammen. Und ich habe versucht, den Vater milde zu stimmen und Spannungen zu vermeiden. Das hielt ich damals eigentlich für das Wichtigste. Nachdem ein häufiger Kontakt zw. Vater und Sohn ja auf jeden Fall aufrecht geblieben wäre. Naja, wer weiß, wie schlimm es jetzt wäre, wenn ich mich durchgesetzt hätte.

Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, fühle ich mich leider auch gekränkt durch den Sohn, weil er von mir weg wollte. Ich wäre wirklich froh, wenn ich das Gefühl nicht hätte und ich versuche es mir los zu werden. (aus Kindessicht gab es ja durchaus sinnvolle Argumente: mehr Freiheiten, Hausarbeit macht Oma, Vorbild anwesend mit dem sich ein Bub identifizieren möchte, etc.)

Danke nochmal für eure aufbauenden Worte und die Erfahrungsberichte, leider ist meiner ja kein Einzelfall.
 
Top