Lieber Fragesteller,
Du bist den ersten Schritt auf einem langen Weg gegangen,
ich weiß wovom ich rede/schreibe.
Jetzt musst Du nur konsequent sein.
Glaube mir das Leben ist auch schön ohne Alk, wirklich,
und es ist zu schaffen, tue es für Dich, verabschiede Dich von den
Saufkumpanen !! oder mache ihnen unmissverständlich klar, dass Du
keinen Alkohol mehr anrührst. Meist verstehen die das nicht und versuchen
Dich zu einem Glas Bier oder anderem zu überreden, da darfst Du nicht
"weich" werden.
Diese sind möglicherweise auch schon abhängig.
Keine Medikamente, keine Süßigkeiten und sonstiges mit Alkohol, wo er auch explizit
ausgewiesen ist,
kein alkoholfreies Bier, Wein, Sekt -- Du verbindest mit dem Geschmack eine Wirkung,
die ausbleibt - ist "gefährlich".
- 3 Wochen Entzug
(gegen die physische Abhängigkeit, körperliche Entzugserscheinungen,
möglichst in einer guten Sucht-Klinik),
- 3 Monate Entwöhnung als erste Phase gegen die psychische Abhängigkeit,
- 3 Jahre für die grundlegende Umstellung von Lebensumständen und
Verhaltensweisen, davon mindestens ein Jahr unter Therapie und Gesprächen
bei Psychotherapeuten, ggf. bis zu einem Jahr mit medikamentöser Unterstützung.
Ohne Mitleid zu erschleichen, mach Dir klar, dass Alkoholabhängkeit eine (selbstverschuldete)
Krankheit ist. Dabei können äußere Umstände das Krankwerden stark gefördert haben,
es nützt Dir jedoch nicht wirklich etwas, die moralische Schuld bei anderen zu suchen.
Du bist und bleibst für immer alkoholkrank,
nur die beharrliche Abstinenz bringt sie zum Stillstand.
Wenn Du das Gefühl hast wie neu geboren zu sein, immer einen klaren Kopf
zu haben und ohne Alkohol genießen kannst, siehe das als Mutmacher.
Ob Du Deine Partnerin zurückgewinnen kannst, weiß ich leider nicht.
Das hängt davon ab, wie krank sie dabei selbst geworden ist
(Co-Abhängigkeit, die i.d.R. auch einer Therapie bedarf).
Auf jeden Fall solltes Du sie bitten (ca. nach einem halben Jahr "Trockenheit"),
Dein Kind wieder zu sehen, und wenn es einmal alt genug ist,
ihm auch alles zu erklären. Vielleicht gibt sie Dir noch eine Chance, ansonsten
bemühe Dich, wenn Du ohne Alk auf sicheren Beinen stehst, um eine andere Partnerin.
Literaturtipp
Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit.
Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte (Broschiert)
von Ralf Schneider (Autor)
Preis: EUR 18,00
oder frühere Ausgabe
Viel Erfolg, Du schaffst das!!!