Ich glaube schon, dass das geht. Vor 6 Monaten am eigenen Leib erfahren - aber aus der anderen Perspektive. Mein Mann (bzw. zukünftiger Ex-Mann) mit dem ich 17 Jahre verheiratet bin, behauptet auch, dass er mich über alles liebt, aber seine (ebenfalls verheiratete Freundin) nicht sein lassen kann, weil er den "geilsten Sex seines Lebens" mit ihr lebt. Also, würde ich ihn erpressen indem ich ihn auffordere sie zu verlassen und an unserer Beziehung zu arbeiten. Wir leben jetzt ein halbes Jahr getrennt und werde sobald es geht die Scheidung einreichen.
Warum erzähle ich das? Im Nachhinein, mit Abstand betrachtet, ist es tatsächlich so, dass es ihm unendlich leid tut, aber er dieses Gefühl des - ich will nicht sagen "Ausgeliefert-seins", aber irgendwas in dieser Richtung, in vollen Zügen genießt und es sicherlich Dinge im sexuellen Bereich gibt, die man mit einem Menschen ausleben kann und mit dem anderen nicht.
UND: muss mann denn mit dem eigenen Partner alle Bereiche/Bedürfnisse abdecken? Heute bin ich der Meinung: NEIN. Mit einer "Einschränkung": beide sollten sich auf Augenhöhe begegnen. D.h. keiner sollte in irgendeiner Weise vom anderen Partner abhängig sein und das Zusammenleben aus reiner Freiwilligkeit geschehen. DANN denke ich, ist es möglich eventuell dem anderen seinen "Freiraum" zu lassen. Sofern man selbst so sicher und gefestigt ist, dass man damit umgehen kann. Es gehört sehr große Liebe dazu, den Partner seine Freuden genießen zu lassen ohne ihm dabei die Freiheit nehmen zu wollen... Schließlich ist ein Partner doch nicht mein Besitztum? Oder in welcher Zeit leben wir? Wohlgemerkt, wenn beide gleichberechtigt sind.