Es kann zu Spannungen kommen, muss aber nicht.
Ich als moderate, aber praktizierende Muslima bin mit einem sehr moderaten Protestanten verheiratet, der, wie er sagt, nach christlichen Grundsätzen lebt. Daran habe ich nichts auszusetzen.
Weihnachten? Warum nicht? Was ist falsch daran, an dem Tag den Geburtstag des Propheten Isa (Jesus) zu feiern?
Den Ramadan halte ich ein, mein Mann macht mehr oder weniger mit. Er hat sowieso abends die meiste Ruhe zum essen und den größten Appetit.
Wenn er sich vorher mal ein Brot machen will - von mir aus gern.
Und zum Thema Alkohol und Schweinefleisch, auch außerhalb des Ramadans:
Ich nehme beides nicht zu mir, aber wenn der einen Drink will - meinetwegen.
Wenn er ein Schweineschnitzel essen möchte, mache ich es ihm sogar.
Und mir eins vom Kalb. In der anderen Pfanne.
Wenn er Schinken aufs Brot möchte, kauf ich ihm den sogar.
Ich esse ihn nicht, aber meinetwegen kann er auf dem Tisch sein, auf einem
seperaten Teller.
Ich kenne - naturgemäß - etliche interkonfessionelle Partnerschaften. Die meisten gehen gut. Voraussetzung: keiner von beiden ist fanatisch, beide haben gute Kenntnis von der Religion des Anderen. Beide sind tolerant und respektvoll. Beide sind fähig und willens, die Gemeinsamkeiten der Religionen zu sehen und nicht vor allem die Unterschiede.