Darf ich ein einen kleinen Versuch eines hoffentlich tröstlichen Wortes wagen? Auch mir geht es so. Ich hatte mich in diesem Jahr einer schweren Gehirntumor-OP zu unterziehen; bis jetzt war ich erst mal krank zu Hause und hatte auch einmal Zeit, für mein bisheriges Leben Bilanz zu ziehen. Wie man sieht, lebe ich noch und schreibe also munter meine Zeilen, zumal meine Heilung, wie es aussieht, fast vollständig vonstatten gehen dürfte. Ich habe ebenso mit Depressionen und (leider) auch mit sozialen Phobien zu kämpfen und das los zu werden, geht nicht von heute auf morgen. Allerdings habe ich das Glück, dass mir gute Freunde dabei auf ihre Art helfen, so gut sie können. Aber es hat bei mir zumindest lange gedauert, bis ich erst einmal in den Spiegel schauen konnte.
Bedingungen wie Nebenerwerbslandwirtschaft, Baustellentätigkeit mit langen Überstunden und dann noch ein Fernlehrgang über vier Jahre waren einfach zuviel für mich. Und vielleicht musste für mich kommen, was wohl kommen musste: ich bin dann in ein tiefes Loch gefallen, aus dem ich mich dann über vier(!) Jahre lang nicht mehr befreien konnte. In dieser Zeit gab es auch eine nette, junge Dame. Aber ich war selbst blockiert und habe zu Ihr nicht ein wirklich nettes wort sagen können. Dazu kamen, wie ich leider nicht unbegründet vermuten musste, diverse Gerüchte über mich. Mittlerweile ist Sie anderweitig verheiratet... Ich bin auch dazu in diesem Board, um das Alles ein wenig loszuwerden; auch glaube ich von mir, dass ich im Schreiben besser bin als im Reden. Auch wenn ich mich sicher nicht immer geschickt verhalte. Aber ich denke, auch das hat mir bis jetzt ein Stück geholfen. Ich weiss nicht, wie es Dir, helvy geht, wenn Du diese Zeilen liest; ich hoffe aber, Dir anhand meines kleinen konkreten Lebensausschnittes vermitteln zu können, dass Du mit diesem (echten) Problem nicht allein bist. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!