Mittlerweile distanziere ich mich vom Freundeskreis, weil mich das belastet. ... Ich finde die Gespräche daher so falsch, weil es nicht die richtigen Motive sind und ich bin traurig, dass man nicht mal mehr ein normales Gespräch hin bekommt.
Manchmal denke ich, dass mit mir was falsch ist. Sind wir so anders? Ich fühle mich so unter Druck gesetzt.
Liebe FS,
verstehe ich nicht: was belastet Dich daran, dass Du nicht heiraten willst und kein Kind möchtest, das offen und sehr selbstbewusst kommunizierst. Es ist Dein gutes Recht, Dich für Deinen eigenen Lebensstil entschieden zu dürfen. Aber Du nimmst für Dich in Anspruch beurteilen zu können, dass die anderen die falschen Motive haben, das falsche tun und Du/Dein Freund die einzigen sind, die richtig ticken. Sowas nennt man borniert.
Sprich doch einfach für Dich: Du willst nicht heiraten und kein Kind weil ....
Warum kannst Du den anderen nicht schlicht und einfach ihre Lebensplanung überlassen? Es ist doch normal, dass eine Entscheidung füreinander mit Heirat etwas sehr aufregendes ist und daher im Fokus des Interesses steht, noch viel mehr die Geburt eines Kindes und dass das Dauerthemen sind. Ja und offensichtlich bist Du in einem Alter, wo das ein Massenphänomen ist.
Was passiert so aufregendes bei Dir und einem Freund, dass Du das zum Gesprächsthema machen kannst? Nichts, außer andere zu hinterfragen? Naja, das ist dann tatsächlich nicht der Rede wert und dann kommst Du in den Gesprächen etwas zu kurz.
Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als Dir einen anderen unverheirateten und kinderlosen Freundeskreis zu suchen, denn bei den bisherigen Freunden bleibt das jetzt so, die haben andere Themen und auch ganz schnell ander Freunde mit gleichgelagerten Interessen, sagen wegen Kinderkrankheiten oder Schlaflosigkeit , ausgefallenem Babysitter Verabredungen ab, Geld wird knapper.... Und dann schaffen sie es auch noch, dabei glücklich zu sein.
Darüber, dass Du denkst, Du bist falsch, solltest Du tatsächlich nachdenken. Das ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass Du sicher bist, die richtige Einstellung zu haben. Dafür zeigst Du zuviel Emotionen. Du bist Dir ganz und garnicht sicher.
Ich habe auch keine Kinder, hatte nie einen Kinderwunsch und es war mir total egal, was meine Umwelt dazu sagte. Ich wusste, dass das so richtig für mich ist.
Als meine Eltern rumnervten, sagte ich ihnen einfach, sie sollen mal darüber nachdenken, was in meiner Kindheit schiefgelaufen ist, dass ich keinen Kinderwunsch habe und einen Partner habe, bei dem das genauso ist - von da an war Ruhe im Karton.
Es waren genauso rationelle Gründe, wie Du sie anführst: ich muss erst sicher im Job sein, ich muss erst aufgestiegen sein, ich muss noch ein paar Reisen machen, ich muss erst ein Haus haben ..... - von den Eltern auf Leistung gedrillt, keine Liebe ....