Die Frau hat genauso das Recht zusagen, ich möchte noch ein Kind, wie der FS, ich will kein Kind mehr.
Warum hat hier die Bedeutung kein Kind, mehr Rechte, als ein weiteres Kind!
Naja, ganz so einfach ist es dann aber doch nicht.
Ja, es zeugt von einem negativen Frauenbild, wenn der Frau des FS ohne Not unterstellt wird, sie wolle ihm gegen dessen Willen ein Kind unterjubeln. Andererseits liegt es im Bereich des Möglichen, nur, weil wir keine Anhaltspunkte dafür haben, müssen wir es nicht ausschließen. Nur der FS weiß, wie seine Frau in diesem Punkt tickt, und wohl auch das nicht mit Sicherheit. Das einzige was in diesem Punkt sicher ist, ist, dass wir uns als Forum hier kein einseitiges Urteil erlauben können.
Alles in einer Beziehung ist Verhandlungssache, oder sollte es zumindest sein. Zunächst einmal hat es den Anschein, als seien die beiden Wünsche der Partner gleichberechtigt. In der Frage einer Schwangerschaft gibt es aber keine Kompromisslösung. Es ist hinlänglich bekannt, dass es "ein bisschen schwanger" nicht gibt. Der FS kann sich also überlegen, ob, und ggf. unter welchen Umständen, er vielleicht doch bereit wäre, dem Wunsch seiner Frau zu entsprechen. Wenn er aber beschließt, dass das für ihn ausgeschlossen ist, dann gibt es kein unabhängiges Schiedsgericht, dass den FS doch verpflichten könnte, noch ein Kind zu zeugen (allein die Vorstellung zeigt schon, wie absurd das ist). Nun hat also seine Frau die Entscheidungsmöglichkeit, ob sie ihren Kinderwunsch vielleicht mit einem anderen Mann erfüllen will. Dabei muss aber sie sich bewusst sein, dass sie mit diesem Schritt eine bis dato intakte Familie kaputt macht und ihren Kindern gegenüber keine besonders gute Mutter ist.
Man muss also unterscheiden: Der Wunsch des FS, kein Kind mehr zu haben, ist gleichberechtigt mit dem Wunsch seiner Frau nach einem weiteren Kind.
Der Wunsch des FS steht aber deutlich über dem Wunsch seiner Frau nach einem weiteren Kind MIT IHM.
Es gibt natürlich noch den einfachen, aber moralisch absolut verwerflichen Ausweg, indem die Frau gegen den Willen des FS für ein weiteres Kind sorgt, indem sie die Verhütung sabotiert, aber wie bereits eingangs erwähnt, derartige Unterstellungen stehen uns als Forum nicht zu und obliegen allein dem FS.
Die Frau des FS hat genau so das Recht auf die Sorge, dass der FS sich mal einfach sterilisieren lässt, ohne sie zu fragen.
Es ist nicht das gleiche, nein. Sollte die Frau des FS ihm ein Kind gegen seinen Willen unterjubeln, dann hat sie ihn hintergangen und ausgenutzt.
Sollte der FS sich aber ohne Wissen seiner Frau sterilisieren lassen, hat er sie nicht ausgenutzt und auch nicht hintergangen. Er äußert damit seiner Frau gegenüber sein Misstrauen. Das ist in einer Partnerschaft kein Pappenstiel. Mit Betrug und vorsätzlicher Missachtung der elementarsten Rechte des Partners ist es aber keinesfalls auf eine Stufe zu stellen.