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Apollo

Gast
  • #1

Durch welchen Elternteil sollten Kinder ...

sexuell aufgeklärt werden? Das Mädchen durch die Mutter? Der Junge durch den Vater? Und wie sollte es geschehen, wenn sie als alleinerziehende Mutter einen Jungen und er als alleinerziehender Vater ein Mädchen hat?
 
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Gast

Gast
  • #2
Aufklärung? Das erledigt die Schule, die Freunde, Fernsehen, Zeitschriften etc... sollten sie dennoch Fragen haben, dann kommen sie schon. Bevor ein Kind nicht sexuell "interessiert" ist, wollen sie eigentlich auch nicht darüber reden.
Habe 2 Töchter im Alter von 11 und 15. Sie wissen beide, wie der Hase läuft. Haben sie schon mit 8 in der Volksschule gelernt.
Zwischendurch schneiden wir mal kurz das Thema an, wenn es sich zwanglos ergibt. Neulich hat die Kleine in einem Film gesehen (war eine total kurze Szene) wie sich ein 12jähriger selbst befriedigt hat nachts. Natürlich war das nicht genau zu sehen, aber da es auch eine lustige Szene war, hat sie freilich gefragt, was der da macht. Die 15jährige hat laut gelacht, ich geschmunzelt. Habe ihr erklärt, was er da tut und vor allem warum. Schon nach den ersten Sätzen hat sie mich gebremst, wollte keine Details mehr. Habe gemeint, wenn Du es genau wissen willst, frag dann den Papa, schließlich hat er einen Penis und nicht ich... ,)

Also sexuelle Aufklärung sollte ganz entspannt angegangen werden. Wann auch immer und wie auch immer. Jedes Kind ist individuell, sie geben das Tempo vor. Bin aber stets für Fragen offen. Das wissen sie.
 
  • #3
also meine mutter war alleinerziehend und für mich gibt es bis heute nichts schlimmeres als mit ihr über sex oder private dinge zu sprechen, wobei sie sicher aufgeschlossen udg ist und ich beim rest der welt auch keine schwierigkeiten habe.
 
  • #4
@#1: Aufklärung ist Elternsache und Aufklärung beginnt schon extrem früh... Lies dir bitte diesen Thread dazu durch:

http://www.elitepartner.de/forum/ab-welchem-alter-wuerdet-ihr-eure-kinder-aufklaeren.html

Die Aufklärung sollte völlig unverkrampft durch beide Elternteile erfolgen, immer wenn das Kind gerade eine Frage stellt. Das Kind muss das Gefühl haben, dass man über solche Themen jederzeit zwanglos reden kann und zwar mit beiden Elternteilen gleichwertig. Das Geschlecht spielt dabei absolut KEINE Rolle, denn bei Aufklärung geht es ja gerade darum, zu zeigen, dass man darüber offen reden kann und keine Tabus herrschen.

Aufklärung beginnt letztlich schon, sobald die Kinder sprechen lernen! Da fangen sie an, nach Wörtern für Glied, Scheide, Brust zu fragen und erleben, ob die Eltern sich ihnen nackt zeigen und unbefangen sind. Hier werden die Grundsteine für Prüderie und Verklemmtheit oder für Aufklärung und Freizügigkeit gelegt -- ganz wie die Eltern wollen.

Spätestens mit etwa vier Jahren fangen Kinder an zu hinterfragen, weshalb jemand schwanger ist, wo der Nachwuchs herkommt und realisieren, dass es zwei Geschlechter gibt und sie einem davon angehören. Mit sechs bis sieben wird das dann entsprechend vernünftiger und deutlich Detail-interessierter, spätestens ab 9-10 sollten Kinder aufgeklärt sein.

Die einfachste Regel zur Aufklärung lautet: Beantworte immer ALLE Fragen der Kinder, aber nicht mehr! -- Kinder fragen intuitiv passend zu dem, was sie verstehen können. Überfrachte sie nicht mit ausholenden oder besonders offenen Erklärungen, sondern beantworte kurz und sachlich die konkreten Fragen so altersgerecht und offen wie möglich. Sobald das Kind zufrieden ist, sei es auch. Benutze keine albernen Ausdrücke für Glied oder Scheide, sondern nenne alles beim korrekten Namen. So kann das Kind sich nirgends blamieren und lernt, dass es mit den richtigen Ausdrücken über alles offen sprechen kann.

Die Aufklärung der Schule (oder gar der schrecklichen Bravo) zu überlassen, ist eine Bankrotterklärung der Eltern. Ganz übel.
 
A

Apollo

Gast
  • #5
Aber bei Kindern entsteht ab einem bestimmten Alter ein physisches Schamgefühl, das natürlich ist. Ich kann mich daran erinnern, daß dies bei mir mit ca. 7-8 Jahren der Fall war. Ab da ließ ich meine Mutter nicht mehr ins Badezimmer, wenn ich baden wollte. Als sie dan etwa 3 Jahre später das Thema Seualität herbrachte, hatte es mich richtig geekelt. Nicht sie, auch nicht das Thema, sondern nur, daß sie es tat. Ich fühlte mich, als wollte sie mich ausziehen, als stünde ich nackt vor ihr.

Ich will damit sagen, daß man vielleicht auch das Schamgefühl des Kindes bei der sexuellen Aufklärung beachten sollte. Wenn es nicht will, sollte man ihm nicht aus falsch verstandener Aufgeklärtheit Aufklärung aufoktroieren.
 
  • #6
@#4: Hm, da möchte ich widersprechen. Das Schamgefühl ist höchstwahrscheinlich rein anerzogen und keineswegs natürlich. Man denke nur an Kulturkreise, in denen Nacktheit normal ist (Ureinwohner). Naturgegeben ist Scham also nicht. Scham vermittelt eine bestimmte Kategorie gesellschaftlicher Normen.

Kinder lernen einfach, wann Nacktheit akzeptiert und wann sie schambelastet ist. Ein Kind am FKK-Strand oder in der Sauna lernt, dass Nacktheit dort ganz normal ist und keineswegs ein Anlaß sich zu schämen. Das gleiche Kind würde trotzdem niemals auf die Idee kommen, sich in einem Kaufhaus nackt zu zeigen, weil es weiß, dass es dort eben nicht akzeptiert ist.

Nichtsdestotrotz lernt auch ein Kind, das mit Nacktheit wie Sauna oder FKK aufwächst, dass es eine eigene Intimzone hat, die man nur mit Einwilligung verletzen darf. Für ein kleines Kind ist es ein wichtiger Schritt, seine Intimsphäre erfolgreich zu verteidigen -- ohne dass dies mit Scham zu tun hat. Meistens kommt das schon im Vorschulalter, dass Kinder plötzlich mal alleine im Bad sein wollen -- wenn die Eltern dann selbst weiterhin unbefangen mit Nacktheit sind und einfach um Eintritt bitten, dann akzeptieren die Kinder dies im allgemeinen wieder problemlos. Alles nur Erziehungssache und Psychologie. Das Kind gestattet das Eindringen in die Intimsspähre und alles paßt wieder. Das ist Selbstbehauptung und nicht Scham. Nach kurzer Zeit ist Nacktheit in der Familie dann wieder völlig normal.

Zurück zum Thema: Man muss einem Kind soviel erzählen, wie es wissen will und sollte keine Aufklärung aufzwingen. Wenn das Kind ein vertrauensvolles und offenes Verhältnis zu den Eltern hat, dann wird es die Eltern auch fragen. Ansonsten ist gehörig was schiefgegangen in der Erziehung.

Andererseits darf man ein Kind auf keinen Fall unaufgeklärt in die Pubertät kommen lassen. Kein Mädchen sollte seine Menarche kriegen ohne zu wissen, was da passiert. Diese Zeiten liegen hoffentlich lange hinter uns. Mit falsch verstandener Aufgeklärtheit hat Aufklärung in diesem Sinne nichts zu tun. Gerade auch aufgrund der Gefahr von Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten müssen Kinder aufgeklärt sein.
 
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