- #61
Das ist eigentlich einfach. Beim verbalen "nein" zu den Besuchen bei den Verwandten z.B. sind beide gleich stark und es kommt drauf an, wie sehr einer nerven kann, wie geschickt er ist beim Kommunizieren hinsichtlich Manipulationen und Erpressung und wie abhängig einer ist.Könntest du dann bitte den Unterschied aus deiner Sicht erläutern.
Beim sexuellen Übergriff, ist, wie die Statistik plus vermutliche Dunkelziffer zeigt (und der Rest, der bei dem Thema auch immer aufklappt: gesellschaftlich, religiös, dass es erst metoo geben musste, ...), ein "nein" der Frau schon mal egal. Der Mann macht trotzdem. Es ist unwichtig, was sie will, denn er hat Bedürfnisse und sie ist zu seiner Befriedigung da.
Wenn er jetzt noch weiter gequengelt hätte und sie sich hätte breitschlagen lassen, wäre ihr "nein" kein "nein" geblieben. Aber er hat ja nicht nur rumdiskutiert, er fing an, sie zu begrabschen. Das ist nunmal der nächste Schritt, der das "nein" überhaupt nicht akzeptiert. Nur, weil er denkt, er kann.
Das findest Du doch nicht bei Überredungstiraden zu Verwandtenbesuchen und ich finde es auch einfach zu sehen, dass einer, der gegen seinen Willen doch mitgegangen ist zum Besuch und somit doch "ja" gesagt hat aus Schwäche, sich ganz anders fühlen wird als ein Vergewaltigungsopfer, dessen "nein" nicht respektiert wurde.
Anscheinend kannst Du Dir das nicht vorstellen. Ich versuche ein blödes Bild: Nimm zwei, die gern miteinander boxen, um sich auszupowern (wir reden hier ja von einem Paar und nicht von irgendeinem Täter).
A kommt gereizt von der Arbeit, weil der Chef doof war, und will boxen, B nicht. A sagt, er will aber doch, zieht sich die schützende Montur an und drischt auf B, der sie nicht angezogen hat, ein. A fühlt sich danach befriedigt, B - nunja.
Es geht auch nicht um Sexualität, denn die Frau hat beim Erleben eines Übergriffes keinen Sex. Sie erlebt körperliche Gewalt.Sonderfall wertest, wenn es um Sexualität geht.